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HalteStelle Seligenstadt sucht neue Räumlichkeiten

HalteStelle Seligenstadt sucht neue Räumlichkeiten

Veröffentlicht: 14/04/2015 von Stadt Seligenstadt

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„Bei uns gibt es Schokoladenweihnachtsmänner im Februar und Schoko-Osterhasen im Juni“, schmunzelt Dietrich Gabler, einer der rund 80 ehrenamtlichen Helfer des Dekanatsprojekt HalteStelle in Seligenstadt. Jeden Mittwoch können hier unverkäufliche Lebensmittel sowie ausgelistete Hygieneartikel für einen Euro von bedürftigen Menschen aus Seligenstadt, Hainburg und Mainhausen erworben werden. Das Hilfs-angebot führt regelmäßig zwischen 70 und 90 Personen in den zum Supermarkt umfunktionierten Kellerbereich der Kirche St. Marien, Tendenz nach Beobachtung Gablers steigend.

„Der Platz wird eng, besonders was die Lagerräume angeht“, bringt Gründungsmitglied Elisabeth Stickler das derzeitige Problem auf den Punkt. Zusätzlich erweist es sich als schwierig, dass unmittelbar nach der HalteStelle eine Gymnastikgruppe die Räumlichkeiten im gereinigten und leer geräumten Zustand benötigt.

„Die Enge und der Aufwand des Umräumens unter Zeitdruck sind eine große Belastung für alle Beteiligten. Das Team der HalteStelle benötigt bezahlbare Räumlichkeiten im Erdgeschoss, bei denen Tische und Stühle vorhanden sind und nicht weggeräumt werden müssen. Wichtig sind auch Toiletten für Damen und Herren, nahe Parkplätze zum Ausladen der Waren, Abstellräume mit Regalen und zum Teil abschließbaren Schränken. Dienstags abends und mittwochs Vormittag werden die Waren angeliefert und an Mittwochnachmittagen verteilt. An den anderen Tagen der Woche benötigt die HalteStelle den Platz nicht. Es wäre eine große Freude, wenn wir einen Vermieter mit Herz und geeigneten Räumlichkeiten für die Initiative HalteStelle finden würden. Gerne stelle ich den Kontakt her und stehe für persönliche Gespräche zur Verfügung. Ein direkter Kontakt mit der Haltestelle ist auch über das Pfarrbüro St. Marien oder der Seligenstädter Caritas möglich“, wirbt Bürgermeisterin Dagmar B. Nonn-Adams.

Das Dekanatsprojekt HalteStelle der Caritas greift bereits im 13. Jahr bedürftigen Menschen unter die Arme. Ein ehrenamtliches Fahrerteam setzt sich Woche für Woche im privaten PKW in Bewegung und holt Lebensmittel aus regionalen Supermärkten und Einzelhändlern. Sie erhalten Waren, deren Verfallsdatum zwar abgelaufen, aber qualitativ noch einwandfrei ist. Manchmal ist auch der Grund eine Beschädigung an der Verpackung oder Saisonware, die unverkäuflich wird. Hygieneartikel kommen in das HalteStellen-Sortiment, wenn etwa der Hersteller die Verpackung ändert oder sie als Ladenhüter nur Regalfläche wegnehmen.

„Bei uns herrscht eine angenehme und unbürokratische Atmosphäre, unsere Kunden müssen ihre Bedürftigkeit nicht nachweisen“, erzählt Teamleiter Gabler. “Wer einen Euro zahlt, bekommt seine Tüte, ohne Wenn und Aber!“

Um unnötige Schlangen zu vermeiden, erhält jeder Einkäufer eine Nummer und kann in Ruhe bei Kaffee und Kuchen – auch alles gespendet - warten, bis er dran ist. Automatisch und gewollt lernen sich Betroffenen kennen und kommen ins Gespräch. „Die meisten der Einkaufenden sind Dauergäste, auch wenn im Moment viele Asylbewerber und Flüchtlinge dazugekommen sind. Manche kommen aber auch nur kurzzeitig, etwa alleinerziehende Mütter oder Kurzzeitarbeitslose“, so die Beobachtung von Dietrich Gabler.

Auch wenn die HalteStelle auf viele fleißige ehrenamtliche Helfer und gebende Geschäfte zurückgreifen kann, so sind sie dennoch auf Geldspenden angewiesen. „Wir müssen unsere Unkosten decken und regelmäßig Lebensmittel dazu kaufen. Dafür reicht der eingenommene Euro von den hilfsbedürftigen Menschen leider nicht aus“, gibt Gaby Bastian – ebenfalls von Anfang an dabei – zu bedenken und dankt allen, die die HalteStelle mit Geldern bedacht haben und es noch tun.

www.familien-blickpunkt.de

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