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52 Tafeln in Hessen schlagen Brücke zwischen Mangel und Überfluss

von www.Familien-Blickpunkt.de am 26/06/2011 - 16:06 |

Themenfelder: Leben und Gesellschaft

52 Tafeln in Hessen schlagen Brücke zwischen Mangel und Überfluss

Staatssekretärin Petra Müller-Klepper: „Einzigartige Vernetzung von bürgerschaftlichem Engagement und Unternehmens-Sponsoring“

Kassel. In Hessen gibt es nach den Angaben von Sozial-Staatssekretärin Petra Müller-Klepper 52 Tafeln, die über 50.000 bedürftige Menschen regelmäßig mit Lebensmitteln versorgen. „Die Tafeln schlagen eine Brücke zwischen Mangel und Überfluss, die mitunter nah beieinander liegen. Während es Menschen gibt, die sich kaum ausreichend Lebensmittel leisten können, werden in Supermärkten, Restaurants oder im Einzelhandel tagtäglich einwandfreie Lebensmittel vernichtet. Durch die Tafeln gelangt das Essen dorthin, wo es hingehört: zu den Menschen und nicht in die unterschiedlichen Wege der Entsorgung“, erklärte die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium anlässlich des 17. Bundestafeltreffen in Kassel.

Die Tafeln gehörten zu den Angeboten, die sich um existenzielle Belange der Menschen kümmern, die am Rande der Gesellschaft stehen. Den bedürftigen Menschen werde unbürokratisch und pragmatisch geholfen. „Die Initiativen sind zu einem wichtigen Baustein der sozialen Infrastruktur geworden“, so Petra Müller-Klepper. Die Unterstützung komme direkt bei den Betroffenen an. Die Landesregierung unterstütze die Tafelbewegung durch Investitionszuschüsse.

„Die Tafeln sind ein vorbildliches Beispiel dafür, wie eine einfache und gute Idee durch konsequente Umsetzung zu einer Bewegung werden kann“, betonte die Staatssekretärin. Besonders zu würdigen sei das Engagement der Helferinnen und Helfer. In Hessen engagieren sich rund 4000 Menschen ehrenamtlich in der Tafelbewegung. Dies sei eine neue, zeitgemäße Form bürgerschaftlichen Engagements, die sofort Wirkung zeige und die Gesellschaft solidarischer und menschlicher mache.

Einzigartig sei die Vernetzung des ehrenamtlichen Einsatzes mit Unternehmens-Sponsoring. „Lebensmittelhändler und –hersteller machen bundesweit mit Sachspenden in Millionenhöhe die Tafelbewegung möglich und übernehmen damit soziale Verantwortung“, betonte die Staatssekretärin.

Die Tafeln in Deutschland haben es sich zur Aufgabe gemacht, bedürftigen Menschen mit der Bereitstellung von Mahlzeiten zu helfen. Unter dem Leitmotiv „Jeder gibt, was er kann“ sind Betriebe und Konzerne aufgerufen, qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsverkehr nicht mehr verwendet werden können, für Menschen in Not zur Verfügung zu stellen.

Die Idee der Tafeln geht auf die US-Amerikanische Organisation „American Second Harvest“ zurück. Die Idee ist, dass überschüssige oder zu viel produzierte Nahrungsmittel oder andere Produkte der Lebensmittelindustrie über Netzwerke, sogenannte „foodbanks“ an bedürftige und hungrige Menschen verteilt werden. Die an dieses Modell angelehnten deutschen Tafeln werden durch Spenden, Sponsoren und Mitgliedsbeiträge finanziert. Die Tafeln sind als eingetragener Verein oder in Trägerschaft von beispielsweise Diakonie, Caritas, AWO und ähnlichen Organisationen tätig. Jährlich sammeln sie in Hessen etwa 10 Millionen Kilogramm Lebensmittel ein.



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