Magazin



Schneller in Arbeit

von www.Familien-Blickpunkt.de am 25/09/2015 - 10:02 |

Themenfelder: Leben und Gesellschaft

Schneller in Arbeit

Kreis und Bundesagentur für Arbeit planen gemeinsame Anlaufstelle für Flüchtlinge

Kreis Offenbach - Der Kreis Offenbach will angesichts weiter steigender Flüchtlingszahlen die Voraussetzungen, für eine erfolgreiche Arbeitsaufnahme von Asylbewerbern entscheidend verbessern. „Die jüngst von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Änderungen im Asyl- und Aufenthaltsrecht schafft genau hierfür die Voraussetzungen. Wir planen daher als Kreis Offenbach zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit Offenbach eine gemeinsame Anlaufstelle für Asylbewerber. Dabei werden wir eng mit dem Hessischen Flüchtlingsrat kooperieren“, macht der Sozialdezernent des Kreis Offenbach, Carsten Müller, deutlich. Ziel der Anlaufstelle ist es, die ersten drei Monate, in denen Asylbewerber auch weiterhin nicht arbeiten dürfen, konsequent zu nutzen, um Flüchtlinge gezielt auf den deutschen Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Müller: „Viele Menschen sind einfach nicht mehr bereit, Krieg, Gewalt und Armut zu erdulden. Sie fliehen dorthin, wo sie sich ein besseres Leben und eine sichere Zukunft versprechen: zu uns nach Europa!“ Dies sei zu allererst einmal ein Kompliment für unsere Gesellschaft, unsere Art zu Leben und unser Wertesystem. Viele dieser Flüchtlinge seien zudem sehr gut ausgebildet, so Müller weiter. „Sie sind Handwerker, Ingenieure und Ärzte; Menschen, die wir dringend brauchen. Denn vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sind wir auf Einwanderung angewiesen!“

Deshalb bieten wir künftig allen Flüchtlingen eine Erstberatung einschließlich einer Erhebung ihrer individuellen schulischen und beruflichen Qualifikationen an“, umreißt Müller den Konzeptansatz. „Wir fragen, welche beruflichen Fähigkeiten und welche Bildungsabschlüsse er besitzt und wie es um seine Sprachkenntnisse bestellt ist!“

Flüchtlingen, die über eine gute schulische oder berufliche Qualifikation verfügen und deren Asylantrag mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv verlaufen wird, sollen über die obligatorische Erstberatung hinaus weitere Angebote gemacht werden; unter anderem eine Qualifizierungsberatung, Hilfe bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen sowie die Teilnahme an gezielten Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen oder Sprachkursen.

„Das alles soll letztlich zu einer Vermittlung in Arbeit oder zu einem Ausbildungsplatz führen“, so Müller weiter. „In den kommenden Wochen wollen wir hierfür die personellen und inhaltlichen Voraussetzungen schaffen. Dazu gehören unter anderem die Einrichtung entsprechender Büro- und Beratungsräume in der Kreisverwaltung in Dietzenbach sowie die Auswahl des entsprechenden Personals.“

Mit der Maßnahme will Müller nicht nur die Willkommenskultur im Kreis Offenbach stärken, sondern auch ein Zeichen setzen. „Wir müssen die ankommenden Menschen endlich als Chance begreifen und ihnen die erste Zeit in einem fremden Land und einer ungewohnten Kultur so leicht wie möglich machen“, betont der Sozialdezernent. „Denn davon profitieren letztlich wir alle – als Menschen, aber auch als Gesellschaft! Der Kreis durch neue Arbeitskräfte, Steuerzahler und zusätzliche Einzahler in die Renten- und Krankenkassen. Der Flüchtling wiederum merkt, dass er ernst genommen wird, dass man sich um ihn kümmert und kommt schneller in seiner neuen Heimat an! Und selbst für den Fall, dass ein Flüchtling nach der Ablehnung seines Asylantrags eines Tages tatsächlich wieder ausreisen muss, werden die einmal erworbenen beruflichen Fähigkeiten seiner ursprünglichen Heimat nützen und ein klein wenig dazu beitragen, die Lage dort besser zu machen! Das Ganze ist also eine Win-Win-Situation für alle.“

Das neue gemeinsame Beratungsangebot von Kreis und Arbeitsagentur für Asylbewerber soll zum 1. Oktober starten.

www.familien-blickpunkt.de



Kommentare


Hinterlassen Sie Ihren Kommentar

*Name:
*E-Mail:
Website:
*Kommentar:
  Bitte geben Sie den Text, den Sie links im Bild sehen, in das Textfeld ein. Hierdurch werden automatische Kontaktanfragen verhindert.
Bild mit dem Bestätigungscode kann nicht angezeigt werden