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Kritik an Förderpraxis für das Freiwillige Soziale Jahr

von www.Familien-Blickpunkt.de am 31/07/2011 - 12:19 |

Themenfelder: Leben und Gesellschaft

Kritik an Förderpraxis für das Freiwillige Soziale Jahr

„Trägern kann nicht die Verantwortung für den geringen Zuspruch zum BFD zugeschoben werden – FSJ muss erhalten bleiben“

Wiesbaden - hsm. Sozialminister Stefan Grüttner kritisiert die angekündigte Praxis des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zur Förderung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Zusammenhang mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD). „Die vom BMFSFJ geplante neue Förderpraxis steht im Widerspruch zur bisherigen Vereinbarung, mit der Einführung des BFD gleichzeitig die bestehenden Jugendfreiwilligendienste zu stärken und die Förderung gleichwertig zu gestalten. Aber nur so kann es möglich sein, eine Vielfalt der unterschiedlichen Formate und eine ausgewogene Zuständigkeit für das bürgerschaftliche Engagement zu gewährleisten“, erklärte Grüttner in Wiesbaden. Das BMFSFJ führt an, dass anonyme Stichproben bei den Einsatzstellen ergeben hätten, dass überwiegend FSJ-Plätze angeboten worden seien, was die Einführung des BFD behindere. Das Bundesministerium beabsichtigt daher als Konsequenz, künftig nur noch FSJ-Plätze zu fördern, wenn das Verhältnis zu den BFD-Plätzen 3:2 ist. Dies hätte eine Umwidmung bestehender FSJ- in BFD-Verträge zur Folge.

Die geplante Begrenzung der FSJ-Förderung basiere auf der Annahme, so Grüttner weiter, dass Einsatzstellen und Träger des FSJ den neuen BFD nicht in ausreichendem Maße bewerben. „Die Verantwortung dafür, dass der BFD trotz der Werbekampagnen des BMFSFJ noch nicht den gewünschten Bekanntheitsgrad hat, kann nicht den Einsatzstellen und Trägern des FSJ zugeschrieben werden“, betonte der Sozialminister. Die Etablierung des BFD werde Zeit benötigen und bedürfe auch in Zukunft der vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Deshalb ist es absolut unverständlich, dass eine Änderung der Förderpraxis vorgenommen werden soll, die Einsatzstellen und Träger des FSJ unter Druck setzt.“

Laut der Rückmeldung der Träger in Hessen sei die Nachfrage nach dem FSJ-Format größer als die nach dem BFD. Hintergrund hierfür sei vor nach wie vor der Bekanntheitsgrad des FSJ. Sozialminister Stefan Grüttner kündigte an, sich in Berlin dafür einzusetzen, dass die Bundesregierung bei der mit den Ländern abgesprochenen Förderpraxis bleibt und daran nichts ändert.



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