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Kreativ gegen den Krebs

von www.Familien-Blickpunkt.de am 23/09/2012 - 17:20 |

Themenfelder: Leben und Gesellschaft

Kreativ gegen den Krebs

Kreis Offenbach - Eine Krebserkrankung bedeutet auch eine große mentale Belastung. Viele Patientinnen und Patienten geraten dadurch in eine soziale Isolation. Der Kreis Offenbach und die Stiftung „Leben mit Krebs" wollen diese Isolation mit ihrem neuen Projekt „Kunst zum Leben – Kreativität ist positiv" ein Stück weit durchbrechen.

Ab dem 5. Oktober können bis zu zwölf Teilnehmer an 20 Terminen immer freitags von 15.00 bis 16.30 Uhr sowie am 12. Januar und 9. Februar 2013 samstags jeweils von 10.00 bis 13.00 Uhr im Winterrefektorium des Landschaftsmuseums Seligenstadt ihrer künstlerischen Kreativität freien Lauf lassen. Geleitet werden die Kunstkurse von der Finnin Merja Herzog-Hellstén, die schon Lehraufträge an der Abendschule der Städelschule Frankfurt und am Zeicheninstitut der Universität Tübingen sowie diversen Volkshochschulen innehatte und bereits mehrere Kunstprojekte für onkologische Patienten durchgeführt hat. 1989 erhielt die heute 43jährige, die in Hanau lebt und arbeitet, den California Builder’s Architectural Award, 2004 den Lichtkunstpreis der Stadt Lüdenscheid.

„Mit diesem Projekt wollen wir Betroffenen die Möglichkeit geben, am kulturellen Leben nicht nur teilzunehmen, sondern ihnen auf künstlerische Weise eine persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen, besonderen Lebenssituation ermöglichen", erläutert Landrat Oliver Quilling die Zielsetzung des Projektes. Denn die Diagnose Krebs stellt einen gravierenden Einschnitt im Leben eines Menschen dar. Operationen und anstrengende Chemotherapie schwächen oft nicht nur den Körper, sondern auch den Lebensmut der Patientinnen und Patienten und das Vertrauen in die körperliche und seelische Eigenständigkeit. Dem will man mit dem Projekt „Kunst zum Leben" entgegenwirken.

Quilling: „Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sportliche und kulturelle Aktivitäten entscheidend zur Verbesserung der Prognose und zur Steigerung der Lebensqualität der Patientinnen und Patienten beitragen. Kunst und künstlerisches Schaffen können Entspannung und positive Zerstreuung bedeuten, genauso aber auch zu einer anderen Auseinandersetzung mit dem Thema Krankheit beitragen."

In einer kleinen Gruppe besteht zudem Gelegenheit zum Austausch und zum Gespräch mit Menschen, die das gleiche Schicksal wie man selbst erlebt haben. „Dadurch erfährt der Betroffene eine mentale Stärkung und wird unabhängiger. Und er erhält in seiner neuen Kunstgruppe zusätzlichen sozialen Halt, was ebenfalls das allgemeine Wohlbefinden stärkt", weiß Kursleiterin Merja Herzog-Hellstén aus ihren Erfahrungen mit ähnlichen Kunstgruppen zu berichten.

Zu Beginn des Kurses findet eine Einführung in das zeichnende, malende und formende Schaffen mit praktischen Übungen statt. Später soll dann die Auseinandersetzung mit individuellen Ausdrucksformen gefördert werden.

„Leben mit Krebs" unterstützt das Projekt mit 3.000 Euro. Die 2005 gegründete Stiftung fördert patientenorientierte Programme für Krebspatienten, die zur Erholung und somit zu besseren Behandlungsergebnissen bei Krebserkrankungen beitragen. Neben Sport- und Kunstprogrammen werden Ernährungs- und Psychotherapieangebote angeboten. Im Kreis Offenbach unterstützt „Leben mit Krebs" seit 2010 die Aktion „Sport gegen Krebs" an der Asklepios Klinik in Langen.

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