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»Kunst vor Ort 2012«: Jury entscheidet sich für ein Triptychon des Münchner Künstlers Jan Davidoff

von www.Familien-Blickpunkt.de am 27/11/2012 - 18:09 |

Themenfelder: Leben und Gesellschaft

»Kunst vor Ort 2012«: Jury entscheidet sich für ein Triptychon des Münchner Künstlers Jan Davidoff

Kreis Offenbach - Unter 40 eingereichten Arbeiten für das Projekt „Kunst vor Ort" hatte die Jury, die diese Tage im Winterrefektorium des Landschaftsmuseums Seligenstadt tagte, zu entscheiden. Unter ambitionierten Arbeiten zum Thema Seligenstadt von Künstlern aus dem Kreis Offenbach, ganz Deutschland und sogar aus Korea galt es eine Wahl zu treffen.

„Nach intensiver Abwägung aller Jurymitglieder fiel diese Wahl diesmal ganz eindeutig auf den eingereichten Entwurf von Jan Davidoff. Der junge Künstler, der sein Malerstudium 2009 an der Münchner Kunstakademie abgeschlossen hat und bereits auf großen Kunstmessen vertreten ist, überzeugte mit seinem Entwurf für ein Triptychon", betont Landrat und Jurymitglied Oliver Quilling. „Neben der malerischen Auseinandersetzung mit Einhard und der Translatio der Heiligen Marcellinus und Petrus steht im Mittelpunkt seines geplanten Werkes der künstlerische Blick auf Seligenstadt als Produkt seiner Geschichte aber auch des gegenwärtigen Zeitgeistes."

Bewerben konnten sich in diesem Jahr Künstler mit einem Entwurf für ein Gemälde zum Thema „Seligenstadt". Das Bild soll spätestens im nächsten Frühsommer im „öffentlichen Raum", beispielsweise im Rathaus oder im Landschaftsmuseum Seligenstadt ausgestellt werden. Die Arbeit ist mit 15.300 Euro dotiert und wird durch die Sparkasse Langen-Seligenstadt finanziert.

„Das bisherige Werk Davidoffs und die Architektur sowie das Lebensgefühl Seligenstadt haben einfach zahlreiche Bezugspunkte. Deshalb fiel uns die Entscheidung diesmal leicht", begründet Quilling den Zuschlag für den in München und Utting am Ammersee lebenden Künstler.

Das bisherige Werk des 1976 geborenen Davidoff zeichnet sich durch seine Reduktion auf das Wesentliche aus. Alltagsszenen werden ihrer Banalität entrissen und erhalten durch die malerische Umsetzung eine neue Wertigkeit. Quilling: „Mit dieser Herangehensweise ermöglicht Davidoff einen neuen, tiefergehenden Blick auf bereits Gesehenes und eröffnet dem Betrachter eine andere Sicht auf die Geschichte und das Leben. Die Wahl von Davidoff bietet den Bürgern von Seligenstadt daher eine großartige Chance, ganz neue überraschende Einsichten und Ansichten von ihrem Lebensraum und der Lebenssituation in ihrer Stadt zu gewinnen."

Seit einigen Jahren porträtiert Davidoff zudem immer wieder Szenen seiner Reisen und erweitert diese privaten touristischen Eindrücke um hintersinnige Fragen nach dem Wert von Kultur und deren Vermarktung, Fragen nach Authentizität und Klischee. Jan Davidoffs Menschenmengen drängen sich oft in und um Touristenattraktionen: auf Ausflugsbooten, vor Kathedralen oder in Museen. Ein wiederkehrendes Motiv ist die Ansicht eines nicht zu identifizierenden monumentalen Gebäudes sowie die Darstellung kirchlicher Bauten.

„Dieser künstlerische Hintergrund sowie sein Entwurf eines Triptychons haben uns als Jury überzeugt", macht Quilling deutlich. „Davidoffs malerischer Stil ist zudem voll Kraft und Lebendigkeit: kontrastreich, farbstark, konturenbetont." Sein Arbeitsprozess nutzt zudem die Fotografie – ein weiteres Medium der massenfähigen Reproduktion und charakteristisches Werkzeug des Touristen – auch in Seligenstadt.

„Kunst im öffentlichen Raum signalisiert die Ortsbezogenheit der Kunst und die Einbindung von Kunstwerken in den Alltag der Menschen", schildert Oliver Quilling den Hintergrund von „Kunst vor Ort". Das Projekt entstand 1999 aus einer gemeinsamen Initiative der Sparkasse Langen-Seligenstadt und des Kreises Offenbach, um genau diese Verbindung von Kunst, Region und Öffentlichkeit zu fördern. Seitdem wurden Arbeiten in Heusenstamm, Mühlheim am Main, Dietzenbach, Langen, Obertshausen, Neu-Isenburg, Dreieich, Hainburg, Egelsbach, Mainhausen und Rodgau realisiert. Zuletzt wurde die „Wasserschlange" des Nürnberger Künstlers Christian Rösner im Rodaupark errichtet. „Somit sind in nunmehr elf der 13 Kreiskommunen bereits Kunstwerke im Rahmen des Projekts entstanden, das Triptychon wird das zwölfte sein", so Quilling.

Die Realisierung des Projektes ist auch in diesem Jahr wieder der Sparkasse Langen-Seligenstadt zu verdanken, die das Kunstwerk finanziert. Einzelheiten zu den bisherigen Projekten im Rahmen von Kunst vor Ort finden sich im Internet unter www.kreis-offenbach.de/kunst-vor-ort.

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