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Pro Arbeit AöR vergibt Praktikumsstellen an Flüchtlinge

von www.Familien-Blickpunkt.de am 14/07/2016 - 09:52 |

Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft

Pro Arbeit AöR vergibt Praktikumsstellen an Flüchtlinge

Kreis Offenbach - Über 4.000 Frauen, Männer und Kinder sind seit Beginn der Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr in den Kreis Offenbach gekommen. Ein Schlüssel, um diesen Menschen eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben ist der Faktor Arbeit. Der Kreis Offenbach will daher Flüchtlinge beim Weg in eine berufliche Zukunft unterstützen. Neben einem eigenen Arbeitsmarktbüro für Flüchtlinge sowie einem umfassenden Qualifizierungs- und Betreuungssystem wird der Kreis jedoch auch direkt aktiv und beschäftigt derzeit bei der kreiseigenen Pro Arbeit AöR acht Flüchtlinge als Praktikantinnen und Praktikanten, um sie an eine Ausbildung oder einen Vollzeitjob heranzuführen.

"Wir wollen so ganz unkompliziert und praktisch einige Flüchtlinge auf den deutschen Arbeitsmarkt und seine Anforderungen vorbereiten“ begründet der Sozialdezernent des Kreises Offenbach, Carsten Müller, die ungewöhnliche Maßnahme. Ein Großteil der Flüchtlinge ist unter 25 Jahren. „Hier liegt ein großes Potential für den deutschen Arbeitsmarkt, aber auch für den Arbeitsmarkt in unserer Region. Es muss aber gehoben werden“, so Müller weiter. „Wenn wir Flüchtlinge in die Gesellschaft integrieren wollen, gelingt dies am besten über Arbeit und Ausbildung. Die Integration der hier lebenden Flüchtlinge wird daher nur gelingen, wenn wir sie dabei unterstützen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und eine Ausbildung auch erfolgreich zu absolvieren. Der Wirtschaftsstandort Kreis Offenbach bietet hier viele Möglichkeiten. Mit den Praktikumstellen für Flüchtlinge bei der Pro Arbeit wollen wir als Kreis diesbezüglich ein kleines Zeichen setzen. Darüber hinaus möchten wir diesen Neubürgerinnen und Neubürgern die Möglichkeit geben, sich zu beweisen, ihre Stärken und Schwächen besser kennen zu lernen und praktische Arbeitserfahrung in verschiedenen Abteilungen der Pro Arbeit zu sammeln. Diese Erfahrung wird ihnen sicher helfen, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt weiter zu verbessern und letztlich eine reguläre Ausbildung zu beginnen!“

Alle Praktikantinnen und Praktikanten hatten zuvor das Profiling im Arbeitsmarktbüro für Flüchtlinge durchlaufen und waren hier positiv aufgefallen – sei es durch hervorragende Sprachkenntnisse oder durch eine hohe Qualifikation. So ist eine iranische Praktikantin Physikerin, ein Afghane IT-Spezialist. Im Kreis Offenbach werden alle Flüchtlinge zu einem Profiling-Termin eingeladen, um einen detaillierten Überblick über die vorhandene Schulbildung sowie etwaige berufliche Vorkenntnisse der Flüchtlinge zu gewinnen. Das Ergebnis der bis dato erstellten Profile lautet jedoch nach wie vor: Mit schnellen Erfolgen bei der Vermittlung der Menschen in den ersten Arbeitsmarkt ist in der Regel eher nicht zu rechnen.

„Hier hat sich im Vergleich zu unserer ersten Bilanz im Frühjahr diesen Jahres nur wenig geändert“, macht Müller deutlich. „Die Knackpunkte sind noch immer dieselben. Der überwiegende Teil der Flüchtlinge beherrscht nach wie vor weder die deutsche Sprache, noch bringt er eine ausreichende berufliche Qualifikation mit. Die Integration dieser Menschen wird daher eine echte Herausforderung; und uns allen muss bewusst sein, dass dies ein harter und steiniger Weg wird. Denn viele der hier lebenden Flüchtlinge werden eine längere Durststrecke hinter sich bringen müssen, bis sie hier auf eigenen Füßen stehen können!“

Umso wichtiger sei es, dass wir diejenigen, die gute Voraussetzungen mitbringen, fördern, so Müller abschließend. „Genau das ist das Ziel unserer Praktikumsstellen. Ich hoffe daher, dass noch möglichst viele Unternehmen im Kreis diesem Beispiel folgen. Unsere ersten Erfahrungen sind nämlich durchweg positiv. Die Motivation unserer Praktikantinnen und Praktikanten ist unglaublich hoch. Sie machen schnell fachliche Fortschritte und leben sich sehr gut in den Arbeitsalltag ein. Sie sind dadurch eine echte Bereicherung für die Pro Arbeit und den Kreis Offenbach! Ich bin mir daher sicher, dass diese acht Personen letztlich alle ihren Weg in Deutschland machen werden!“

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