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Resolution zum Nachtflugverbot überreicht

von www.Familien-Blickpunkt.de am 16/03/2011 - 16:08 |

Themenfelder: Leben und Gesellschaft

Resolution zum Nachtflugverbot überreicht

Am vergangenen Montag, den 14. März, wurde die Resolution zum Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt an den Hessischen Wirtschaftsminister Dieter Posch übergeben. Zu diesem Zweck war Bürgermeister Herbert Hunkel zusammen mit seinen Kollegen, Bürgermeister Peter Jakoby aus Heusenstamm und Stadtrat Paul-Gerhard Weiß aus Offenbach nach Wiesbaden gefahren.

Sie vertraten die Unterzeichner, zu denen die Städte Alzenau, Frankfurt, Großkrotzenburg, Hainburg, Hanau, Heusenstamm, Mainz, Neu-Isenburg, Obertshausen, Mühlheim, Offenbach, Rodgau, Seligenstadt, sowie die Kreise Offenbach, Groß-Gerau und Mainz-Bingen gehören. In der Resolution wird die Hessische Landesregierung aufgefordert, unverzüglich ein Nachtflugverbot für den Flughafen Frankfurt, mindestens in der Zeit von 23 bis 5 Uhr, anzuordnen.

Bürgermeister Herbert Hunkel nahm das Treffen zum Anlass, dem Minister einen persönlichen Brief zu übergeben, in dem er die Belastung durch Fluglärm für Neu-Isenburg darstellt. Er verweist darauf, dass Neu-Isenburg die einzige Kommune im Umfeld des Flughafens und in Hessen ist, die seit 2000 regelmäßig Fluglärmmessungen durchführen lässt. Damit sei ein sehr differenziertes und qualitativ zutreffendes Bild über die tatsächliche Fluglärmbelastung und deren Entwicklung seit 2000 möglich.

Zum Beispiel nahm an einer repräsentativen Messstelle im Westend von Neu-Isenburg der durchschnittliche Tagwert (6:00 Uhr bis 22:00 Uhr) zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2009 um 1,2 dB(A) zu, nämlich von 61,3 dB (A) auf 62,5 dB (A). In der Nacht gab es sogar eine Zunahme um 2,6 dB (A): von 56,9 dB (A) auf 59,5 dB (A). Bürgermeister Herbert Hunkel nennt in dem Schreiben noch weitere Zahlen. So wird die hohe Belastung an diesem Messpunkt auch deutlich, wenn man die Zahl der Flugereignisse über 70 dB (A) zugrunde legt. Im Jahr 2009 betrug sie durchschnittlich tagsüber 192,8 und nachts 28,2 Flugereignisse. Die Aufweckhäufigkeiten lag 2009 bei durchschnittlich 1,3-mal pro Nacht zusätzlich; in lauten Nächten sogar bei fast zweimal. Bei gekipptem Fenster ist etwa 212 Minuten am Tag ist die Kommunikation gestört.

Nach dieser ungeschönten Darstellung der realen Zustände beim Fluglärm erläuterte Bürgermeister Herbert Hunkel dem Minister die Haltung der Stadt: „Schon diese wenigen Zahlen machen deutlich, dass der Fluglärm für viele Menschen in Neu-Isenburg unzumutbar ist. Aus diesem Grund ist die Stadt Neu-Isenburg gegen einen weiteren Ausbau des Flughafens und für ein striktes Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Nicht weil wir gegen den Flughafen sind. Wir wissen, dass wir auch Vorteile aus der Nähe zum Flughafen haben. Dafür sind wir auch bereit, eine Hypothek zu tragen, nämlich den Fluglärm. Weiterer Fluglärm ist aber für die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr akzeptabel.“

Zum Schluss appelliert der Bürgermeister an das Verantwortungsbewusstsein des Ministers und fordert ihn auf, Konsequenzen zu ziehen und sicherzustellen, „dass Fluglärm die Menschen im Umfeld des Flughafens nicht krank macht“, wie die letzten Worte des Briefes lauten.



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