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Manuel da Silva Campos im Heinrich-Heine-Club

Foto: Norbert Müller

Manuel da Silva Campos im Heinrich-Heine-Club

Veröffentlicht: 27/04/2019 von Heinrich-Heine-Club

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Anlässlich des 45. Jahrestages der Nelkenrevolution in Portugal präsentiert der Heinrich-Heine-Club Offenbach gemeinsam mit der GEW Offenbach am 6.5.2019 „Grândola, Vila Morena – Portugal, Land der Neldenrevolution und des Fado“ mit Manuel da Silva Campos (Gesang und Gitarre) im Theateratelier Bleichstraße 14h.

Kolonialkriege und Diktatur haben Portugal in den 30er bis 70er Jahren extrem geschwächt. 1932 übernahm Antonio Oliveira Salazar die Macht und führte Portugal in eine wirtschaftliche und politische Isolation. Mit seinem „Neuen Staat“, unterstützt von Großgrundbesitzern und Militärs sowie weiteren einflussreichen Familien aus der Wirtschaft, führte er das Land in die Diktatur. Mit Repressionen wie Folter und Zensur und dem Aufbau einer Staatsschutzorganisation nach dem Vorbild der Gestapo überzog er das Land. Durch die Ausbeutung von Kolonien vermittelte Salazar in der Bevölkerung den Eindruck einer Wirtschaftsmacht.

Die portugiesischen Kolonialkriege um 1961 verschlechterten die Situation in Portugal und es entwickelte sich Widerstand gegen das politische System. 1974 entfachte ein Gruppe von Offizieren im südlichen Portugal eine Revolution. Unter ihnen der stellvertretende Generalstaatschef António da Spinola. Ziel war die Beendigung der Kolonialkriege und die Einführung der Demokratie.

In der Nacht zum 25. April 1974 sendete der katholische Sender Rádio Renascença das bis dahin verbotene Lied Grândola, Vila Morena. In dem Lied geht es um Brüderlichkeit, Solidarität und Freiheit, und um den Ort Grândola, in dem das Volk selbst über seine Geschicke bestimmt. Es war das Signal für den Beginn der „Nelkenrevolution“ des Movimento das Forças Armadas (Bewegung der Streitkräfte -MFA) und dem Sturz der 40-jährigen Diktatur.

Wenige Tage nach dem 25. April reiste Manuel Campos mit dem Filmemacher Malte Rau nach Portugal.

Manuel Campos hatte als Theologie- und Philosophiestudent an Aktionen und Demonstrationen teilgenommen, die sich zum Beispiel für Frauenrechte einsetzten. Das reichte, ihn als „verdächtig“ auf die „Schwarze Liste“ zu bringen. Daher verließ er Portugal Ende 1972 und kam nach Deutschland wo er zunächst als Volkshochschullehrer arbeitete. Später wurde er von der IG Metall zur Unterstützung portugiesischer Arbeitnehmer eingestellt. Nebenbei moderierte er über neun Jahre für das ZDF die Sendung „Nachbarn in Europa“. Ab 1994 war er der erste Abteilungsleiter der IG Metall mit ausländischen Wurzeln mit Zuständigkeit für ausländische Arbeitnehmer. Ab 2003 hatte er die Aufgabe des Sozialattaché für die Bundesrepublik in Brasilia.

Eine wichtige Brücke im neuen Land war die Musik: „Musik ist ein Teil meines Lebens und ein besonderer Weg der Kommunikation“. Neben seinen Soloauftritten singt er auch im Frankfurter Heinrich-Heine-Chor. Der Fadista Campos wird mit Liedern gegen Faschismus und Krieg und seinen Eindrücken von der Nelkenrevolution den Abend gestalten. Und natürlich gehört zu dem Abend auch der Fado, der von sozialen Missständen, vergangenen Zeiten oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten handelt.

Eintritt im Vorverkauf 12.-€/ Abendkasse 15.-€. Nach Vorstellungsbeginn kein Einlass! Kartenreservierungen und Informationen Online unter: www.heinrich-heine-club.de

www.familien-blickpunkt.de

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