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Neue Corona-Regelungen: „Jeder ist verantwortlich, dass wir die Situation in den Griff bekommen“

Neue Corona-Regelungen: „Jeder ist verantwortlich, dass wir die Situation in den Griff bekommen“

Veröffentlicht: 31/10/2020 von Stadt Offenbach

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Am Donnerstag gab die Hessische Landesregierung bekannt, wie sie die Verabredungen zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten vom Mittwoch in Hessen konkret umsetzt. Auch der Offenbacher Verwaltungsstab trat zum wiederholten Male in dieser Woche zusammen. Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke berichtete anschließend, dass man in Offenbach schon lange weit davon entfernt sei, nur noch auf die Inzidenz zu blicken. Und der Blick auf alle Offenbacher Zahlen zeige, dass man nicht einfach „weiter so“ machen konnte.

Schwenke: „Bundesweit war in 75 Prozent der Fälle nicht mehr bekannt, woher die Infektion kommt. Auch hier bei uns in Offenbach konnte zuletzt in mehr als 52 Prozent der Fälle nicht mehr ermittelt werden, woher die Ansteckung kommt. Alle Behauptungen, irgendein Bereich sei zum Beispiel nur für 1 Prozent der Infektionen verantwortlich, sind daher sachlich falsch. Die Wahrheit ist: Wir wissen überwiegend nicht mehr, woher die Ansteckung kommt.“ Dem Oberbürgermeister ist daher eines wichtig: „Welche politische Meinung man zu einzelnen Maßnahmen auch immer vertreten mag: Wichtig ist, dass man Fakten nicht leugnet. Es gibt bei Corona ohnehin viele Unsicherheiten, wir lernen alle weiterhin ständig dazu. Die wenigen bekannten Fakten darf man dann nicht auch noch leugnen. Und Fakt ist: Wir wissen überwiegend nicht mehr, woher die Infektionen kommen.“

Zur Lage in Offenbach ergänzte der Oberbürgermeister zudem: „Aktuell gelingt es in Offenbach nicht mehr, alle Fälle tagesaktuell nachzuverfolgen. Die Bilanz nach fast vier Wochen mit im Bundesvergleich strikten Regelungen in Offenbach ist daher, dass diese nicht ausreichten. Wir sind damit an einem Punkt, an dem alleine Regeln in Offenbach nicht helfen.“

Offenbachs Gesundheitsdezernentin Sabine Groß betonte, dass Offenbach und das Rhein-Main-Gebiet an der Spitze des aktuellen Infektionsgeschehens stehen: „Die Anzahl der Infizierten in Offenbach verdoppelt sich aktuell innerhalb von neun Tagen und steigt damit exponentiell. Auch die Zahl der Patienten in den Offenbacher Kliniken ist inzwischen deutlich höher als im Sommer.“ Nach Angaben des Sozialministeriums sind die ersten Krankenhäuser in Hessen schon so stark ausgelastet, dass Patienten auf andere Kliniken verteilt werden müssen. Laut dem DIVI-Intensiv-Register waren in Frankfurt zu Beginn der Woche 90 Prozent der Intensivbetten belegt, in Offenbach 87 Prozent. Die neuen Regelungen ab Montag dienten dazu, die Situation noch unter Kontrolle halten zu können.

Bürgermeister Peter Freier begrüßte, dass es nun einheitliche Regelungen in ganz Hessen gibt. „Einheitlichkeit erhöht die Akzeptanz der notwendigen Regeln, zumal inzwischen alle hessischen Städte und Landkreise stark betroffen sind. Die Stadt- und die Landespolizei werden auch weiterhin Schwerpunktkontrollen durchführen, weil es ganz entscheidend darauf ankommt, dass die Regeln auch eingehalten werden, damit sie wirken und sich das Infektionsgeschehen wieder verringert. Eine starke Eigenverantwortung ist der Schlüssel zum Erfolg.“

Von den hessischen Regelungen weichen in Offenbach jetzt nur noch die Vorkehrungen an den Schulen ab: „Wir haben an den Grund- und weiterführenden Schulen weitergehende Schutzmaßnahmen getroffen, um den Unterricht und die Betreuung auch bei diesen sehr hohen Fallzahlen in Offenbach aufrecht erhalten zu können“, sagte Schuldezernent Paul-Gerhard Weiß. So wird an den Schulen überwiegend nur noch in festen Lerngruppen unterrichtet, alle Schüler sowie die Lehrkräfte und weiteres Betreuungspersonal müssen im Unterricht eine Alltagsmaske tragen. Kitadezernentin Sabine Groß teilte mit, dass es auch in den Kitas nur noch feste Gruppen geben wird: „Ein Wechsel der Kinder von einer Gruppe in die andere darf es nicht mehr geben, auch nicht in den Randzeiten der Betreuung. Denn nur so können wir die Arbeit für das Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung eingrenzen und die Schließung ganzer Kitas verhindern.“

Da in dieser Krise womöglich noch mehrere Wellen zu erwarten sind, kommentierte Oberbürgermeister Schwenke die schwierige Lage noch einmal grundsätzlich. Wie man mit einer solchen Situation im Detail umgehe, sei selbstredend immer eine offene Entscheidung. „Mir ist dabei wichtig, dass wir in Offenbach solidarisch als Gesellschaft zusammenstehen“, so OB Schwenke. Und weiter: „Jeder trägt in einer Gesellschaft Verantwortung für den anderen. Selbstverständlich ist jeder nur für einen kleinen Teil des Geschehens verantwortlich, aber in der Summe ist das Gemeinschaft! Die Summe aller kleinen Teile bewirkt das Ganze. Und nur gemeinsam können wir in dieser Pandemie erfolgreich sein. Egoismus dagegen führt uns in volle Kliniken – und, wie wir immer wieder in anderen Staaten sehen können, am Ende auch zu Toten. Und wenn die Versorgungskapazitäten in den Kliniken nicht mehr reichen, ist das nicht nur ein Problem für alle schwer erkrankten Covid-19-Patienten, sondern auch für alle anderen Patienten, die aufgrund anderer Erkrankungen auf eine Behandlung angewiesen sind.“

 

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