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Gewerkschafter im Konzentrationslager Osthofen

Gewerkschafter im Konzentrationslager Osthofen

Veröffentlicht: 16/02/2020 von Stadt Rödermark

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Mit der eindringlichen Mahnung, es nie wieder so weit kommen zu lassen, und der Forderung, dass es „keinen Schlussstrich in Sachen Erinnern und Gedenken“ geben dürfe, hat Bürgermeister Jörg Rotter am vergangenen Montag, dem Holocaust-Gedenktag, im Ober-Rodener Bücherturm eine Ausstellung zum Thema „Gewerkschafter im Konzentrationslager Osthofen 1933/34“ eröffnet. Auf acht Bannern werden Gewerkschafter, die von den Nazis gleich nach ihrer Machtergreifung 1933 verfolgt und in Osthofen interniert wurden, exemplarisch porträtiert. Eines ist dem in Ober-Roden geborenen Gewerkschafter und Reichstagsabgeordneten Wilhelm Weber gewidmet.

Nach der Machtergreifung der Nazis begann im Frühjahr 1933 die Zerschlagung der Freien Gewerkschaften. Zahlreiche Gewerkschaftsfunktionäre wurden in den neugeschaffenen Konzentrationslagern wie in Osthofen in angebliche „Schutzhaft“ genommen. Das Konzentrationslager Osthofen nahm 1933/34 eine Schlüsselstellung bei der Verfolgung der politischen und gewerkschaftlichen Opposition im Volksstaat Hessen ein. Trotz des NS-Terrors schlossen sich nicht wenige ehemals gewerkschaftlich Organisierte in Widerstandsgruppen zusammen. Viele von Ihnen wurden Opfer der NS-Herrschaft. An sie erinnern ein biographischer Sammelband und die darauf beruhende Wanderausstellung der Gedenkstätte KZ Osthofen.

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister führte Klaus-Joachim Rink, Enkel des von den Nazis verfolgten Urberacher SPD-Landtagsabgeordneten und Gewerkschafters Aloys Georg Rink und Mitglied im „Studienkreis Deutscher Widerstand“, in die Ausstellung ein. Seiner Initiative ist es auch zu verdanken, dass die Ausstellung in Rödermark gezeigt werden kann. Nach einem Überblick über die Bedeutung des KZ Osthofen und einigen Sätzen über die porträtierten Gewerkschafter ging Rink vor allem auf Wilhelm Weber und seine Enkelin ein, die einer Widerstandsgruppe angehörte und in den letzten Kriegstagen von den Nazis erschossen wurde. Bürgermeister Rotter kündigte an, dass sich der Magistrat Gedanken darüber machen werde, wie man in Ober-Roden in würdiger Form an Wilhelm Weber erinnern könne.

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