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Inzidenz erreicht mit 80,6 höchste Warnstufe

Inzidenz erreicht mit 80,6 höchste Warnstufe

Veröffentlicht: 11/10/2020 von Stadt Offenbach

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Mit 34 neuen Infektionen seit Freitag hat Offenbach am Sonntag, 11. Oktober, die höchste Warnstufe in Hessen überschritten. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 80,6. Aktiv infiziert sind derzeit 142 Menschen – ein neuer Höchstwert. Die Zahl der aktiven Fälle hat sich damit in den vergangenen zehn Tagen mehr als verdoppelt. Aufgrund des weiter steigenden Infektionsgeschehens hat Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke den Krisenstab der Stadt am Sonntagvormittag einberufen. Nach intensiver Betrachtung der Situation wurden heute aber zunächst keine neuen Maßnahmen beschlossen. Zur Unterstützung des Stadtgesundheitsamtes bei der Kontaktnachverfolgung und der Durchführung von Tests hat die Stadt am Wochenende bereits medizinisches Personal der Bundeswehr angefordert.

Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke teilte nach der Sitzung mit, dass das Infektionsgeschehen überall im Land weiter zunimmt: „Offenbach ist mit dieser Entwicklung nicht alleine, aber leider voll dabei.“ Erst am Dienstag, 6. Oktober, hatte Offenbach die vierte von fünf Warnstufen mit 56 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner überschritten. Die Stadt hatte daraufhin neue weitergehende Kontaktbeschränkungen eingeführt, die seit Freitag, 9. Oktober, rechtlich in Kraft sind. „Inhaltlich haben wir bereits letzten Dienstag alle die Maßnahmen ergriffen, die seit Freitag auch als bundesweite Linie empfohlen werden, die Kanzlerin Angela Merkel mit den Bürgermeistern von elf Großstädten vereinbart hatten. Inhaltlich liegen wir also richtig, aber ob die Maßnahmen wirken, kann nach 48 Stunden nicht entschieden werden“, so Schwenke.

Gesundheitsdezernentin Sabine Groß sagte nach Gesprächen mit dem hessischen Sozialministerium, dass seitens des Landes aktuell ebenfalls keine weitergehenden Maßnahmen von der Stadt erwartet werden. „Das Land hat anerkannt, dass wir nach Überschreiten der 50er Inzidenz schnell und konsequent gehandelt haben. Gemeinsam behalten wir die Lage in Offenbach weiter täglich im Blick.“

Der Magistrat begrüßte unterdessen am Sonntag die Einigung zwischen der Bundesregierung und den Oberbürgermeistern der elf größten deutschen Städte, darunter Frankfurt am Main, möglichst einheitlich bei der Eindämmung des Corona-Virus vorgehen zu wollen. „Die Maßnahmen, die in dieser Runde bei Erreichen bestimmter Warnstufen dringend empfohlen werden, sind eine erfreuliche Rückendeckung für all das, was der Verwaltungsstab in Offenbach zuletzt alleine und oft als erstes entscheiden musste. Es macht zugleich Mut, unseren Kurs, passend aber entschlossen zu handeln, fortzuführen“, zeigte sich Schwenke ermutigt.

Unterstützung durch Bundeswehr-Sanitäter angefordert

Auch die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass der Bund von Corona besonders betroffene Städte unterstützen wird, stieß in Offenbach auf Zuspruch: „Ab 35 Neuinfektionen innerhalb sieben Tagen wird die Nachverfolgung von Kontakten infizierter Menschen immer schwieriger. Und ab 50 ist es fast nicht mehr möglich. Das merken wir auch zunehmend in Offenbach, obwohl wir bereits 14 neue Stellen im Gesundheitsamt geschaffen haben. Um die Infektionsketten zu unterbrechen müssen wir in der Lage bleiben, Infizierte so schnell wie möglich abzusondern und enge Kontaktpersonen unter Quarantäne zu stellen“, so Gesundheitsdezernentin Sabine Groß. „Wir haben daher bereits am Donnerstag, schon vor der Einigung auf Bundesebene, das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr kontaktiert um eine mögliche Unterstützung durch Bundeswehr-Sanitäter anzufragen“, so Groß. Am Samstag unterzeichnete Oberbürgermeister Schwenke die offizielle Bitte um Amtshilfe für die Kontaktnachverfolgung. Am Sonntagmorgen nahm ein Vertreter des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr an der Sitzung des Corona-Krisenstabs im Rathaus teil.

Zusätzliche Unterstützung für das Stadtgesundheitsamt sei im Kampf gegen das Virus unerlässlich, so Gesundheitsdezernentin Groß: „Seit Monaten arbeitet das Gesundheitsamt an seiner Belastungsgrenze an sieben Tagen die Woche bis spät in die Nacht. Aber bei immer mehr Menschen lässt sich auch mit langwierigen, fast schon detektivischen Befragungen einfach nicht herausfinden, woher die Infektion kommt. Aktuell sind 36 Prozent unserer Fälle mit unbekanntem Infektionsort. Das ist der bisher höchste Wert – und der Grund dafür, dass wir unsere Maßnahmen auf Kontaktbeschränkungen ausgerichtet haben.“

Großkontrollen in Bars am Wochenende

Die ebenfalls zwischen der Kanzlerin und den Städten vereinbarten intensiveren Kontrollen der Corona-Regelungen sind auch das Ziel von Bürgermeister und Ordnungsdezernent Peter Freier: „Stadtpolizei und Landespolizei arbeiten in Offenbach Hand in Hand. In der vergangenen Nacht zu Sonntag hatten wir beispielsweise wieder Großkontrollen in Problembars.“ Sechs Bars wurden geschlossen, weil sie die Sperrzeit nicht eingehalten hatten. Außerdem musste eine Hochzeit in einer Lokalität aufgelöst werden, weil mehr als 25 Menschen an der Feier teilnahmen. Ende der vergangenen Woche wurden insbesondere Friseurläden auf Einhaltung der Maskenpflicht kontrolliert. Ein weiterer Kontroll-Schwerpunkt ist die Einhaltung der Quarantäne. „Weil wir mit den Kontrollen kaum hinterherkommen, haben wir größtes Interesse an einer Unterstützung durch die Bundespolizei. Auch das war ein Ergebnis der Beratungen zwischen Kanzlerin Merkel und den Städten. Die Regeln gelten für alle und es darf nicht sein, dass der Ehrliche der Dumme ist. Deswegen muss weiter intensiv kontrolliert werden“, so Freier.

Stadtrat Paul-Gerhard Weiß betonte: „Die Maßnahmen, die die Stadt Offenbach aktuell ergriffen hat, dienen wie alle Entscheidungen der vergangenen Monate dem Ziel, eine Überlastung des öffentlichen Gesundheitsdienstes zu verhindern.“ Insbesondere die Kontaktbeschränkungen im privaten und öffentlichen Raum sowie das Verbot großer Veranstaltungen sollen verhindern, dass sich zu viele Menschen untereinander unbemerkt anstecken. „Soziale Kontakte sind unverzichtbar im Leben“, so Weiß weiter. „Aber es sollten während der Pandemie weniger Kontakte stattfinden als in normalen Zeiten. Wie wir schon zu Beginn der Krise gesagt haben: Es ist besser, sich mit demselben kleinen Freundeskreis zu treffen als ständig mit anderen Menschen. Denn je mehr Kontakte nach einer Infektion nachverfolgt werden müssen, desto schwieriger wird es, die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu halten. Und das ist aber nicht nur für die Wirtschaft wichtig, sondern natürlich auch für den Schul- und Kitabetrieb.“

Weitere Informationen: Die aktuell gültigen Regelungen in Offenbach: https://www.offenbach.de/leben-in-of/gesundheit/dir-6/corona/rechtsgrundlage/corona_was_ist_erlaubt.php

 

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