Veröffentlicht: 22/01/2021 von Stadt Neu-Isenburg
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Immer häufiger treten extreme Wetterphänomene auf: Lange Hitzeperioden mit Trockenheit oder Starkregenereignisse mit Überschwemmungen nehmen besorgniserregend zu. Wenn dann noch große Flächen in den Städten zubetoniert sind, kann das Wasser kaum noch natürlich versickern. In Neu-Isenburg werden diese extremen Wetterlagen durch ein nachhaltiges Wassermanagement mit getrennten Kanalsystemen für Schmutzwasser und Niederschlagswasser gemildert. Ähnlich dem Prinzip einer „Schwammstadt“ kann in Neu-Isenburg das Regenwasser an Ort und Stelle versickern und wird dem Grundwasser zurückgeführt.
„Die Stadt unterhält schon seit vielen Jahren ein getrenntes Kanalsystem für Schmutz- und Regenwasser sowie mehrere Regenwasserversickerungsanlagen. Das ist ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser, denn die ortsnahe Versickerung reichert das Grundwasser an“, so Bürgermeister Herbert Hunkel und Erster Stadtrat Stefan Schmitt.
Die meisten Kommunen verfügen über Mischwasserkanäle, das heißt Schmutzwasser und Regenwasser werden von versiegelten Flächen wie Dächern, Höfen und Straßen zusammen abgeleitet und der Kläranlage zugeführt. Nicht so in Neu-Isenburg. In der Kernstadt und in Gravenbruch gibt es getrennte Kanalsysteme für Abwasser und Niederschlagswasser. Nur im Ortsteil Zeppelinheim gibt es ein Mischsystem.
Das gesamte Kanalnetz ist 184 Kilometer lang, davon ist das Regenwasserkanalnetz 78,5 Kilometer lang. Das gesamte Schmutzwasser wird zur Kläranlage nach Frankfurt-Niederrad geleitet.
Natürlich ist es aufwendig, zwei getrennte Kanalsysteme, mit der dazu gehörenden Infrastruktur wie Sickeranlagen, zu unterhalten. Dem stehen allerdings auch erhebliche Einsparungen bei der Abrechnung des Schmutzwassers in der Kläranlage gegenüber. Denn in Mischsystemen fließen Schmutzwasser und Niederschlagswasser zusammen in die Kläranlage – und das obwohl sauberes Niederschlagswasser gar nicht gereinigt werden muss. Außerdem besteht die Gefahr, dass bei Starkregenereignissen die Mischwasserkanäle überlaufen und damit die Umwelt gefährden.
Der größte Teil des gesammelten Regenwassers wird der Regenwasserversickerungsanlage im Frankfurter Stadtwald, nordwestlich des Bahnhofs Neu-Isenburg, zugeführt. Andere Stadtbereiche wie zum Beispiel der alte Ortskern, das Neubaugebiet „Erlenbachaue“ und das Gewerbegebiet Ost, leiten das Regenwasser im Bereich Bansapark in den Luderbach. Gravenbruch verfügt über eigene Regenwasser-Rückhaltebecken mit einem Überlauf in den Hainbach. Dieses System ermöglicht in Zukunft sogar eine noch stärker dezentrale Versickerung des Regenwassers in der Stadt.
Die Zuständigkeit für den gesamten Bereich der Abwasser- und Regenwasserentsorgung liegt beim Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg AöR (DLB) der Stadt. Im Fachbereich Stadtentwässerung arbeiten unter der Leitung von Steffen Ulbrich acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innen- und Außendienst.
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