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Tagesmütter und -väter sauer. ZenJA-Kurs wegen Lockdown verschoben.

Tagesmütter und -väter sauer. ZenJA-Kurs wegen Lockdown verschoben.

Veröffentlicht: 31/01/2021 von Mütterzentrum Langen e. V.

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Das Kreisjugendamt hat Tagespflegepersonen aufgefordert, trotz hoher Infektionszahlen den nächstmöglichen Auffrischungskurs für Erste Hilfe am Kind irgendwo im Rhein-Main-Gebiet wahrzunehmen, sie gefährdeten sonst ihre Pflegeerlaubnis. Dies bringt nicht nur Tagesmütter und Tagesväter auf die Palme, auch der Elternservice Langen ist sauer. “Wie kann es sein, dass Tagespflegepersonen, die seit Monaten alles tun, um ihr Betreuungsangebot unter erschwerten Bedingungen aufrecht zu erhalten, derartig unter existenziellen Druck gesetzt werden, obwohl wir alternative Lösungen angeboten haben,” fragt Sarah Bock, die das Fortbildungsprogramm im Elternservice organisiert. “Da bittet die Landesregierung nachdrücklich darum, persönliche und berufliche Kontakte auf ein absolutes Minimum zu beschränken, aber das Jugendamt besteht auf dem Besuch von Fortbildungen, die ohne weiteres auch noch später stattfinden könnten.”

Der Elternservice, der für Tagespflegepersonen aus Langen, Dreieich und Egelsbach vor Ort unter anderen auch Erste Hilfe am Kind organisiert, hatte für Februar einen entsprechenden Kurs im Programm. Er war komplett ausgebucht, als der Lockdown verlängert wurde. Mit dem Verschieben des Termins in den März können einige Tagespflegepersonen jedoch die vorgeschriebene Auffrischungsfrist von 24 Monaten nicht einhalten. Zwar räumt die Unfallkasse Hessen kulanterweise eine Frist von 30 Monaten ein, das Kreisjugendamt beharrt jedoch darauf, dass dies nicht für die Aufrechterhaltung der Pflegeerlaubnis gelten könne. Zum Entsetzen der betroffenen Tagespflegepersonen.

Den Vorschlag des Elternservice, im Februar den theoretischen Teil online und den praktischen Teil im März durchzuführen, wurde als nicht genehmigungsfähig abgelehnt und darauf verwiesen, dass es schließlich noch andere Anbieter gebe, die Präsenzkurse offerierten. “Ich habe die Liste abtelefoniert,” berichtet Sarah Bock, die als nebenberufliche Tagesmutter selbst betroffen ist. “Alle waren entweder abgesagt, ausgebucht, verschoben oder überfüllt. Ich hätte bei einem Kurs teilnehmen können, bei dem bereits 28 Personen angemeldet waren. Ein absolutes Unding in diesen Zeiten.”

Sie schlug vor, dass die angemeldeten Tagespflegepersonen den Präsenzkurs im März im ZenJA absolvieren und bat darum, dadurch entstehende Fristenüberschreitungen nicht zum Nachteil der Tagespflegepersonen zu werten. Doch die Jugendamtsmitarbeiterin besteht weiter auf der Einhaltung der Frist. Die Tagespflegepersonen sollten “nicht auf den Kurs im ZenJA warten, sondern aktiv werden, um einen Kurs früher besuchen zu können.” Den unverschuldet betroffenen Tagesmüttern und -vätern sollte es “als Selbstständige möglich sein, sich um einen Erste-Hilfe-Kurs außerhalb von Langen kümmern zu können”, schrieb sie lapidar zurück.

Angesichts der Tatsache, dass Tagesmütter und -väter große Einschränkungen, Belastungen und Risiken auf sich nehmen, um weiter für Tageskinder und Eltern da zu sein, hätten sie Unterstützung, Entgegenkommen und Dank verdient, statt drohendes Beharren auf Regeln aus der Vor-Corona-Zeit, meint Sarah Bock. Einige Tagesmütter haben sich nun hilfesuchend an den Sozialdezernenten Carsten Müller gewandt und erhoffen von ihm mehr Verständnis und ein klärendes Wort – auch an seine Mitarbeiter.

 

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