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Erinnern, gedenken, handeln

Erinnern, gedenken, handeln

Veröffentlicht: 30/10/2021 von Stadt Rödermark

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Zum 83. Mal jährt sich am Dienstag, dem 9. November, die Reichspogromnacht, deren Ereignisse auch in Urberach und Ober-Roden eine schwerwiegende Eskalation bei der Ausführung der Pläne der Nazi-Diktatur zur Entrechtung von Menschen jüdischen Glaubens und zur Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa markierten. Um 18 Uhr gibt es an diesem Tag wieder die Gelegenheit, der Opfer am Gedenkort in der Bahnhofstraße 18 zu gedenken. Die Gedenkveranstaltung wird von den Kirchengemeinden und der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule unterstützt und vom Theater & Nedelmann mit einer Szene aus „Rosel & Jaky“ mitgestaltet. Am 8. November wäre Rosel Hecht, geboren 1925 in Ober-Roden, 96 Jahre alt geworden. In Ober-Roden und Urberach wurden am 10. November jüdische Geschäfte und Wohnhäuser verwüstet, so auch der Schuhladen der Familie Hecht. Am 12. November 1941 wurden Rosel Hecht und ihre Mutter Berta Hecht von Frankfurt nach Minsk deportiert.

Auf zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof in Ober-Roden hoffen Stadt und VdK-Ortsverbände, wenn am Sonntag, dem 14. November, der Volkstrauertag, begangen wird. Erstmals wird der Volkstrauertag in einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung für beide großen Stadtteile durchgeführt. Die Feierstunde findet – in Absprache mit den Kirchengemeinden – zum ersten Mal am Nachmittag statt und beginnt um 15.30 Uhr, so dass auch die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung am Lager Rollwald, die auf 14 Uhr vorgezogen wurde, möglich ist. Gestaltet wird die Gedenkstunde auf dem Friedhof Ober-Roden vom Posaunenchor der Petrusgemeinde Urberach und der Europa-Songgruppe der Nell-Breuning-Schule, die zum ersten Mal dabei ist. Der Prolog wird von Bernd Koop vorgetragen, die Ansprache hält Pfarrer Carsten Fleckenstein von der evangelischen Kirchengemeinde Ober-Roden. Bürgermeister Jörg Rotter: „Die Stadt und die VdK-Ortsverbände gehen mit diesem Programmansatz neue Wege, um auch junge Menschen anzusprechen.“

Bereits jetzt weist die Stadt auf den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2022 hin, der von der Stadt und der Nell-Breuning-Schule gestaltet wird. Um 10 Uhr soll im „Roten Oswald“ der NBS in einer öffentlichen Veranstaltung über die Verfolgung homosexueller Menschen während der NS-Diktatur informiert werden. Um 19 Uhr wird im Vereinsraum der Stadtbücherei die Ausstellung „Frauen im Widerstand“ eröffnet. Danach präsentiert Klaus-Joachim Rink sein Buch „Widerstand in Rödermark 1933 bis 1945“, das in Zusammenarbeit mit der Stadt entstanden ist.

Die Stadt erweitert im Jahr 2022 ihren Rahmen des Erinnerns und Gedenkens um eine Veranstaltung am 20. Juni, dem internationalen Tag des Flüchtlings. Gemeinsam mit den aus dem heutigen Serbien vertriebenen Tschonoplern und Ivica Stevic, einem engagierten Bürger aus Serbien, soll über Flucht und Vertreibung als Folge kriegerischer Handlungen informiert und diskutiert werden.

„All diese Veranstaltungen stehen für die Erinnerungskultur in Rödermark, die für mich einen hohen Stellenwert hat“, betont Bürgermeister Jörg Rotter. Er erkennt darin auch einen Beitrag, die Demokratie zu schützen und zu stärken. Denn zum Erinnern und Gedenken gehöre auch das Handeln, das Sich-einsetzen für die Demokratie vor dem Hintergrund unsrer Geschichte.

 

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