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Zertifikate an Elternlotsinnen und -lotsen in Rodgau überreicht

von www.Familien-Blickpunkt.de am 10/06/2012 - 16:12 |

Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft

Zertifikate an Elternlotsinnen und -lotsen in Rodgau überreicht

Kreis Offenbach - Am Mittwochvormittag hat Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat der Stadt Rodgau, Michael Schüßler, sechs neue Elternlotsinnen und einen Elternlotsen zertifiziert. Die Mütter und der Vater unterschiedlicher nationaler Herkunft haben in der Katholischen Kindertagesstätte Seestraße in Rodgau-Nieder-Roden an der Qualifikation teilgenommen, um künftig zwischen Eltern und Einrichtung zu vermitteln, eine Multiplikatorenfunktion zu übernehmen und Angebote wie beispielsweise das Vorlesen in der Muttersprache oder „Grenzenlos spielen" zu organisieren. Über die Zertifikate freuen sich Memuna Afzal, Asmara Afeworki, Gelile Das, Bianca Rudolf, Turkan Savci, Hans-Peter Schuchmann und Katja Walther.

Qualifiziert haben sich die Elternlotsen durch eine Schulung des Projekts FAMILIENwerkSTADT in der Kindertagesstätte. Seit November 2011 nahmen sich die Eltern einmal wöchentlich Zeit zum gemeinsamen Lernen. Kenntnisse zur Entwicklung von Kindern und Erziehungsfragen standen ebenso auf dem Programm wie der Alltag von Familien in Nieder-Roden. Die Schulung folgte dabei keinem festgelegten Curriculum, vielmehr erarbeiteten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Themen selbst. Die Erinnerung an die eigene Kindheit, die Migrationsgeschichte einiger Teilnehmerinnen sowie die Erfahrungen mit dem Bildungssystem in Deutschland oder im Herkunftsland ergab viel Stoff zu lebhaften Diskussionen. Die Gruppe schaute sich außerdem auch in ihrer Stadt um. In mehreren Exkursionen lernten die Elternlotsen Einrichtungen und ihre Angebote für Familien kennen. Im Rathaus und im Beratungszentrum Ost erfuhren sie Wissenswertes über Hilfen und Beratungsangebote für Eltern. Exkursionen in die Stadtbücherei und ins Senckenberg-Museum nach Frankfurt rundeten die Schulung mit Anregungen zur Freizeitgestaltung für und mit Kindern ab.

Die Lotsinnen bringen neben diesen neuen Kenntnissen ihre Sprachkompetenzen mit und können die Gespräche mit anderen Eltern auch auf urdu, tigrinia, aramäisch, französisch und türkisch führen. Als Multiplikatoren möchten sie nun beim täglichen Elterncafé in der Kita mit anderen Eltern ins Gespräch kommen. Unter dem Motto - wir lotsen euch durch - wollen die Elternlotsen zukünftig auch Hilfe bei Behördengängen und Verständigungsschwierigkeiten anbieten.

„Die aktiven Eltern beleben den Kindergartenalltag", resümiert Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. „Sie bringen sich einerseits in die Gestaltung des Tagesprogramms ein, andererseits stehen sie für die Eltern als Ansprechpersonen zur Verfügung. Damit schaffen sie eine wichtige Brücke zwischen den Erzieherinnen und den Familien."

Insgesamt wurden seit September 2010 fünf ausgewählte Kindertageseinrichtungen mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund zu Familienzentren weiterentwickelt. Bis Ende des Projektes im März 2013 sind neben Rodgau auch Kindertagestätten in Dreieich, Mühlheim, Neu-Isenburg und Rödermark mit an Bord. Hauptziel ist es, die Bildungs- und Betreuungsqualität für die Kinder zu verbessern und neue Formen der Kooperation zwischen Eltern und Einrichtung sowie der Ausbau einer nachhaltigen Familienarbeit und eines gut funktionierenden Stadtteilnetzwerkes.

Der finanzielle Rahmen des Projektes FAMILIENwerkSTADT im Kreis Offenbach beläuft sich für die fünf Kindertageseinrichtungen auf rund 340.000 Euro über die komplette Projektlaufzeit. Das Land Hessen übernimmt davon 160.000 Euro, der Kreis Offenbach über 130.000 Euro, die restlichen 52.000 Euro werden von den beteiligten Kommunen getragen. Der Anteil der Stadt Rodgau beträgt 9.000 Euro. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet durch Professor Dr. Uta Meier-Gräwe von der Universität Gießen.

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