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Große Wander-Kultur-Sternfahrt am 24. Juli
von www.Familien-Blickpunkt.de am 28/06/2016 - 09:16 |
Themenfelder: Freizeitgestaltung, Leben und Gesellschaft
Kreis Offenbach - Die KulturRegion FrankfurtRheinMain und der Verein Hugenotten- und Waldenserpfad laden am Sonntag, 24. Juli, zu der regionalen Wander-Kultur-Sternfahrt „Auf dem Weg“ ein. Wanderfreunde, Kulturinteressierte, Familien und Vereine können dabei auf unterschiedliche Weise die Geschichte der Hugenotten und Waldenser und ihre Bedeutung für die Region kennenlernen. Das Ereignis verbindet die „Hugenotten- und Waldenserorte“ Offenbach, Büdingen, Friedrichsdorf, Bad Homburg, Frankfurt, Walldorf, Hanau und Neu-Isenburg miteinander und soll an Flucht und Vertreibung während der Zeit der europäischen Religionskriege erinnern. Wer möchte, kann von diesen Orten aus mitwandern oder mitfahren sowie an Stadt- und Museumsführungen teilnehmen. Angeboten werden verschiedene Wander- und Busstrecken, die wie ein Stern zusammenlaufen und sich in der Hugenottenstadt Neu-Isenburg treffen.
An dem Tag der Wander-Kultur-Sternfahrt jährt sich nämlich die Stadtgründung Neu-Isenburgs. Zahlreiche protestantische Hugenotten und Waldenser waren zuvor nach der Aufhebung des Edikts von Nantes aus religiösen Gründen von Frankreich in die hessischen Fürstentümer geflohen. Neu-Isenburg selbst ist eine Gründung der Hugenotten. Die Zuwanderung protestantischer Glaubensflüchtlinge im 16. und 17. Jahrhundert hat zudem die Rhein-Main-Region insgesamt geprägt. Die Zahl der Glaubensflüchtlinge war für die damalige Zeit sehr hoch. Viele Menschen waren in kurzer Zeit gezwungen, eine neue Heimat zu finden. Sie alle mussten versorgt, registriert, untergebracht, und langfristig angesiedelt werden. Das allein war schon eine immense logistische Leistung.
An diese Integrationsleistung will „Auf dem Weg“ erinnern. Die Teilnehmer können dabei auf unterschiedliche Weise die Geschichte der Hugenotten und Waldenser und ihre Bedeutung für die Region kennenlernen. An einigen Zwischenstopps der Wanderung etwa finden kurze Stadt- und Museumsführungen statt. Am Ziel, im historischen Stadtkern von Neu-Isenburg, gibt es ab Mittag für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen kleinen Imbiss. Anschließend kann man das Museum „Haus zum Löwen“ besichtigen oder einen Hörspielbus besuchen. Danach wird ein Kunstobjekt zum Thema „Ankommen“ versteigert, das Jugendliche mit Migrationshintergrund der Max-Eyth-Schule in Dreieich angefertigt haben. Der Stuhl steht symbolhaft für die Sesshaftwerdung von Flüchtlingen.
Ab 15:00 Uhr fällt dann in der Neu-Isenburger Innenstadt der Startschuss für ein Stationentheater, das unterschiedliche Begebenheiten aus der Gründerzeit der Stadt nachspielt! Die einzelnen Geschichten werden aus der Perspektive der Hugenotten und der Nachbarn aus der Umgebung erzählt. Gespielt wird nicht auf einer Bühne und nicht mit einem festen Ensemble. Im Gasthaus wird diskutiert, in der Kirche gepredigt, in der Schule unterrichtet. Alle Szenen leben von der Teilnahme der Zuschauer, die aktiv ins Geschehen eingebunden werden: Von Armenspeisung über Rätselraten bis zum gemeinsamen Singen sind viele kleine Programmpunkte vorgesehen.
Für Bürgerinnen und Bürger aus der Region Offenbach, die mit dem Bus fahren wollen, beginnt die Veranstaltung um 12:00 Uhr mit einer Führung in der Französisch-reformierten Kirche (Herrnstraße 66) in Offenbach. Im Anschluss fährt ein Bus um 13:00 Uhr ebenfalls von der Französisch-reformierten Kirche aus direkt nach Neu-Isenburg.
Wer lieber wandert, trifft sich um 9:30 Uhr vor der Stadthalle (Waldstraße 312) am südlichen Offenbacher Stadtrand zu einer etwa zwölf Kilometer langen, geführten Wanderung auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad nach Neu-Isenburg. Die Ankunft in Neu-Isenburg ist für 13:00 Uhr vorgesehen. Die Teilnehmer einer weiteren Wanderung treffen sich um 11:00 Uhr in Neu-Isenburg am Zeppelinmuseum (Kapitän-Lehmann-Straße 2) zu einer sieben Kilometer langen Wanderung. Ab 17:00 Uhr bringen Busse alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder zurück nach Offenbach/Stadtmitte.
Für Imbiss und Bustransfer wird eine Gebühr von fünf Euro erhoben. Weitere Informationen und Anmeldung sind unter [email protected] oder per Telefon unter 06421/47673 möglich. Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2016.
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