Magazin
Sechs Jahre Bildungs- und Teilhabepaket
von www.Familien-Blickpunkt.de am 10/04/2017 - 10:25 |
Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft
Kreis zieht positive Zwischenbilanz
Kreis Offenbach - Seit nunmehr sechs Jahren gibt es für Kinder und Jugendliche die Leistungen für Bildung und Teilhabe. „Insgesamt hat der Kreis Offenbach zwischen 2012 und 2016 rund 62.500 verschiedene Leistungen bewilligt. Die Zahl der Kinder, die im Jahr mindestens einen Part des Bildungs- und Teilhabepakets in Anspruch nehmen, konnte von 7.071 im Jahr 2012 auf 8.840 im Jahr 2016 gesteigert werden. Die bewilligten Einzelleistungen erhöhten sich im selben Zeitraum von 10.621 auf 14.699“, betont Sozialdezernent Carsten Müller und spricht von einer mehr als positiven Zwischenbilanz für den Kreis Offenbach.
„Die Zahlen bedeuten nämlich nicht mehr und nicht weniger, als dass es im Kreis mittlerweile etwas gerechter zugeht“, macht Müller deutlich. „Auch Kinder aus sozial schwachen Familien können nämlich mit Hilfe des Bildungs- und Teilhabepakets an Klassenausflügen teilnehmen, bekommen Zuschüsse zu Nachhilfe- und Musikunterricht oder erhalten ein kostenloses Mittagessen. Mehr Bildung und Teilhabe bedeutet darüber hinaus schlicht und einfach mehr Chancen und eine bessere berufliche Zukunft.“
Im Bereich des Schulbedarfs gibt es sogar eine nahezu hundertprozentige Inanspruchnahme durch die leistungsberechtigten Familien. Auch die Teilhabeleistungen, die etwa Vereinsbeiträge umfassen, konnten von 969 bewilligten Leistungen im Jahr 2012 auf 1.327 Leistungen im Jahr 2016 gesteigert werden. „Dies ist neben der fortwährenden Bekanntmachung dieser Leistung auch auf die gute Kooperation mit den Vereinen zurückzuführen. Nachhilfeunterricht wurde 2016 insgesamt 773 Mal bewilligt. 2012 wurde diese Leistung nur 169 Mal in Anspruch genommen. All das sind positive Trends“, erklärt Müller.
Zu verdanken sind die hervorragenden Zahlen vor allem der Hartnäckigkeit und Konsequenz, mit der der Kreis auf die Effekte des Bildungs- und Teilhabepakets setzt. „Wir sehen in den Maßnahmen ein wichtiges Instrument, Kinder effektiv zu unterstützen und Familien das Leben zu erleichtern“, so Müller weiter. „Daher haben wir von Beginn an die in Frage kommenden Eltern kontinuierlich beraten, bei der Antragstellung unterstützt und die Kinder und Jugendlichen ermutigt, die bestehenden Angebote auch tatsächlich in Anspruch zu nehmen.“
Ein besonderes Augenmerk gilt seit jeher dem Bereich Lernförderung. So werden nach jedem Schulhalbjahr die Zeugnisse aller leistungsberechtigten Kinder und Jugendlichen angefordert, erfasst und ausgewertet. Gleichzeitig wird geschaut, ob man die entsprechenden Eltern von der Inanspruchnahme der Lernförderung überzeugen kann. Um dies zu erreichen, finden jährlich bis zu acht Informationsveranstaltungen für förderfähige Schülerinnen und Schüler und deren Eltern statt.
Auf dem bisher Erreichten will sich der Kreis jedoch keineswegs ausruhen. Geplant ist etwa, das Bildungs- und Teilhabepaket bereits ab dem ersten Lebensjahr vorzustellen. „Die Eltern werden dann quasi direkt nach der Geburt mit einem freundlichen Willkommensgeschenk und Informationen zu den Teilhabemöglichkeiten für Kleinkinder wie etwa PEKiP-Gruppen, Babyschwimmen oder Babysingen begrüßt“, schildert Müller das Vorhaben.
Um die Informationen rund um das Thema Bildung und Teilhabe noch gezielter in den einzelnen Familien bekannt zu machen und gleichzeitig die Beantragung einer Leistung zu vereinfachen, wurde zudem Ende des vergangenen Jahres an jedes leistungsberechtigte Kind ein personalisiertes Antragsheft verschickt. Müller: „Darin sind zum einen die Anträge für alle Leistungen zusammengefasst und kurz erklärt. Jede Leistungsart wurde zudem farbig gestaltet und mit einem eigenen, passenden Icon ergänzt, wodurch ein höherer Erkennungswert erzielt und insgesamt eine bessere Lesbarkeit verwirklicht werden konnte. Darüber hinaus findet sich innerhalb des Antragsheftes zu jeder Leistung eine Erklärung in einfacher Sprache. Familien mit Migrationshintergrund erhielten die Broschüre überdies zusätzlich in einer von zwölf für die Menschen im Kreis Offenbach relevanten Übersetzungen wie etwa Arabisch oder Türkisch.“
Eine Maßnahme, die bereits erste Erfolge nach sich zieht. So wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits über 9.700 Leistungen bewilligt. „Wir steuern 2017 daher auf einen neuen Rekord an bewilligten Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket zu“, stellt Müller fest. Gestiegen sind dementsprechend auch die Ausgaben für die einzelnen Leistungen und zwar von insgesamt 2,3 Millionen Euro im Jahr 2012 auf rund 3,5 Millionen Euro im Jahr 2016. „Ich möchte jedoch betonen, dass es sich hier um unglaublich gut angelegtes Geld handelt, denn es geht hier letztlich um die Chancen und die Zukunft von Kindern“, so der Sozialdezernent abschließend.
Kommentare