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40 Jahre „Mittendrin leben-Werk-Hilfe e.V.

von www.Familien-Blickpunkt.de am 04/09/2011 - 12:49 |

Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft

40 Jahre „Mittendrin leben-Werk-Hilfe e.V.

Staatssekretärin Petra Müller-Klepper: „Behindertenhilfe steht vor grundlegenden Veränderungen – Angebote für ältere Menschen entwickeln und etablieren“.

Calden (hsm) - Auf die Behindertenhilfe in Hessen kommen nach den Worten der Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper, in den nächsten Jahren weitreichende Veränderungen zu, da sich der Anteil der über 60jährigen Menschen mit Behinderung deutlich erhöhen wird. „Es müssen angemessene und zukunftsweisende Angebote für ältere Menschen mit Behinderung entwickelt und etabliert werden. „Dies ist eine Herausforderung, der sich die Träger der Rehabilitation gemeinsam stellen müssen“, erklärte sie in Calden anlässlich der Feier des 40jährigen Bestehens des Vereins „Mittendrin leben-Werk-Hilfe“.

In Deutschland gingen vermehrt Menschen mit Behinderung ins Seniorenalter über und benötigten angemessene Freizeit- und Betreuungsstrukturen bis hin zu Pflegeleistungen. „Bedingt durch die Ermordung von über 200.000 Menschen mit psychischer Erkrankung sowie seelischer oder geistiger Behinderung in der Zeit des Nationalsozialismus fehlen diese Jahrgänge in den Einrichtungen der Behindertenhilfe. Erst heute erreichen die ersten Jahrgänge von Frauen und Männer mit Behinderung das Rentenalter und stellen die Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe vor eine neue Herausforderung: Die Integration älter werdender und alter Menschen in die Angebotsstruktur der Eingliederungshilfe“. betonte die Staatssekretärin.

Die Vorstellungen darüber, wie sie im Alter leben wollen, unterschieden sich bei Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen ohne Behinderung nicht voneinander, erklärte Petra Müller-Klepper weiter. Das Ende des Erwerbslebens sowie der Eintritt in eine neue Lebensphase sind ebenso zu verarbeiten wie das Nachlassen geistiger und körperlicher Kräfte und eine damit eingehende Reduzierung der Mobilität und Flexibilität.“ Von wohnortnahen Einkaufsmöglichkeiten, unterstützenden Diensten und Einrichtungen, Fahr- und Mobilitätsservice sowie ambulanten, teilstationären und stationären Angeboten profitierten alle Seniorinnen und Senioren einer Region. „Leitgedanke für eine regionale integrierte Gesamtversorgung, die allen älteren Menschen zugutekommt, ist die Verbindung von Hilfsangeboten mit den Strukturen für eine grundsätzliche Nahversorgung und der sozialen Infrastruktur, um so ein durchlässiges, wohnortnahes Versorgungssystem zu schaffen, das dem Prinzip inklusiver sozialräumlicher Hilfen auf der Grundlage des Übereinkommens der Vereinten Nationen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen entspricht“, sagte die Staatssekretärin.

Die Hessische Landesregierung werde im Rahmen einer Seniorenpolitischen Initiative ab Herbst neue Akzente in der hessischen Seniorenpolitik setzen, kündigte die Staatssekretärin an. „Diese Initiative beginnt im Herbst mit einer Dialogreihe, die zum Ziel hat, mit allen relevanten Akteuren ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam die aktuelle Situation der Seniorinnen und Senioren in Hessen sowie künftige Herausforderungen zu analysieren“, erklärte Petra Müller-Klepper. Durch diesen Partizipationsprozess werde die Initiative den größtmöglichen Bezug zur Lebenswirklichkeit älterer Menschen erhalten.

„Das Leben im Alter ist nicht nur defizitär. Menschen die mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen, sind in aller Regel noch rüstig, engagiert und bestrebt, Leistungen zu erbringen, die ihnen sinnvoll erscheinen“, betonte die Staatssekretärin. Es gelte, das Streben nach ehrenamtlicher Tätigkeit durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen genauso intensiv unterstützen, wie den Wunsch, in Wohngemeinschaften oder in kleineren Pflegeeinheiten zu wohnen. „Wichtig ist, die Lebensqualität der älteren Menschen solange wie irgend möglich zu erhalten.“

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