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„Altenpflegeschulen in Hessen leisten hervorragende Arbeit"

von www.Familien-Blickpunkt.de am 13/10/2011 - 10:47 |

Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft

„Altenpflegeschulen in Hessen leisten hervorragende Arbeit"

Darmstadt (hsm) - Die 44 Hessischen Altenpflegeschulen leisten nach den Worten des Hessischen Sozialministers Stefan Grüttner hervorragende Arbeit und einen herausragenden Beitrag zur Fachkräftesicherung. Anlässlich seiner Besuchstermine zum Thema „Aktivierende Sozialpolitik“ war Grüttner in der Evangelischen Altenpflegeschule in Darmstadt zu Gast. Der Minister sprach dort mit Schülerinnen und Schülern, Dozentinnen und Dozenten sowie Vertreterinnen der Schulleitung, Martina Werner-Ritzel und Ursula Günschmann, über Themen rund um die Altenpflegeausbildung. „Hier wird einmal mehr deutlich, dass die Altenpflegeschulen in Hessen ihre Schülerinnen und Schüler in höchst engagierter Weise auf einen verantwortungsvollen Beruf mit Zukunft vorbereiten. Und dass es viele junge Menschen gibt, die die Altenpflege- oder Altenpflegehilfeausbildung mit höchster Motivation und großer Begeisterung absolvieren. Allen, die diesen wichtigen Zukunftsberuf schon ausüben oder noch ergreifen, gebührt Dank und Anerkennung“, betonte der Minister. Die Evangelische Altenpflegeschule Darmstadt wurde 1959 gegründet und ist damit die älteste Altenpflegeschule in Hessen. Dort befanden sich 2010 128 künftige Fachkräfte in Ausbildung – hessenweit waren es 4.315, davon 994 in der einjährigen Ausbildung zum Altenpflegehelfer/zur Altenpflegehelferin und 3.321 in der dreijährigen Ausbildung zum Altenpfleger/zur Altenpflegerin.

Alle Akteure müssten an einem Strang ziehen, damit sich das Image des Pflegeberufs in der Öffentlichkeit weiter verbessere, betonte Minister Grüttner. Dass bereits unternommene Anstrengungen Erfolg haben, zeigen die Ergebnisse der Aktualisierung des Hessischen Pflegemonitors, die ab dem heutigen Mittwoch, 10 Uhr, unter www.hessischer-pflegemonitor.de im Internet einzusehen sind. Demnach hat sich die Ausbildungssituation bei den Pflegeberufen seit 2008 positiv entwickelt. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, betonte Grüttner. Immer mehr ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen bilden aktiv aus: Bei den ambulanten Diensten steigerte sich der Anteil ausbildender Betriebe in der Altenpflege im Zeitraum 2008 bis 2010 um 13 Prozent auf mittlerweile 40 Prozent. Auch bei den stationären Einrichtungen, die sich bereits stark in der Ausbildung engagiert hatten, steigerte sich der Anteil noch einmal um 5 Prozent auf mittlerweile 94 Prozent.

Diese positive Entwicklung sei ein Baustein, um der nach wie vor hohen und schnell wachsenden Nachfrage an Pflegefachkräften zu begegnen, sagte Grüttner. Weiterhin bestehe in Hessen ein großer Bedarf an Fachkräften in der Altenpflege, der sich regional jedoch unterschiedlich darstelle. „Während in Frankfurt 193 Altenpflegerinnen und Altenpfleger fehlten, waren es in Darmstadt 48 – in Kassel gab es jedoch einen Überhang von 32“, erklärte der Sozialminister. Hessenweit fehlten in Krankenhäusern, Rehakliniken und bei ambulanten und stationären Einrichtungen insgesamt 4.119 Pflegefachkräfte (1.997 Altenpfleger/innen und 2.122 Gesundheits- und Krankenpflegekräfte). Aufgrund des demografischen Wandels sei zudem zu erwarten, dass der Beschäftigtenbestand für die ambulante und stationäre Altenpflege bis 2020 um 1.828 Altenpflegefachkräfte und um 1.308 Gesundheits- und Krankenpflegekräfte erweitert werden muss, um so die bestehende Versorgungsqualität beizubehalten.

Die aktuellen Daten des Hessischen Pflegemonitors zeigten allen Verantwortlichen – Leistungserbringern, Altenpflegeschulen, Akteuren der regionalen und überregionalen Arbeitsmarktpolitik und dem Land Hessen –, dass sie in ihren Anstrengungen nicht nachlassen dürfen. „Hessen sorgt vor“, betonte Sozialminister Grüttner und ermutigte alle Akteure, auf der Basis der Daten des Hessischen Pflegemonitors weiter eine breite Debatte über Herausforderungen und Lösungswege zu führen. „Mit dem Hessischen Pflegemonitor verfügt Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern über ein wissenschaftlich abgesichertes, repräsentatives und empirisch belastbares Instrument, das zur Versachlichung dieser schwierigen Debatte beiträgt“, hob der Sozialminister hervor. Hessen habe hierbei ganz bewusst den Weg der Transparenz eingeschlagen. „Auch wenn sich aus den bloßen Daten nicht direkt die Lösung ableiten lässt, so stellt der Hessische Pflegemonitor einen wichtigen gemeinsamen Bezugsrahmen für alle Verantwortlichen dar“, erklärte Grüttner. So sei gesichert, dass alle Beteiligten von den gleichen Zahlen sprechen. „Wir können dem künftigen Bedarf nur angemessen begegnen, wenn es gelingt, viele Stellschrauben auf allen Ebenen zu bewegen und möglichst viele Akteure zusammenzuführen.“

Das Land Hessen leiste dabei seit Jahren einen wichtigen Beitrag, indem es die Finanzierung des schulischen Anteiles der Ausbildung und des dritten Weiterbildungsjahrs bei Bildungsgutscheinen der Arbeitsverwaltung sicherstellt. Im Sommer 2011 wurde zudem die Zahl der in Hessen zur Verfügung gestellten Schulplätze von 3.500 auf 4.000 erhöht. Der Einsatz von Landesmitteln hat sich seit 1999 von 4,6 Millionen Euro mehr als verdreifacht. In 2011 werden 14,6 Millionen Euro für die Ausbildung von Altenpflegekräften veranschlagt. Die Schulplätze in der Altenpflegeausbildung werden durch das Land mit einer Pauschale von durchschnittlich 320 Euro pro Ausbildungsmonat gefördert. „Mit dieser Pauschale liegt Hessen im Vergleich mit den anderen Bundesländern im guten Mittelfeld“, betonte der Sozialminister. „Hessen baut damit die Ausbildungskapazitäten weiter aus und stellt so sicher, dass die zusätzlichen Interessenten, die durch bereits laufende Werbekampagnen der Liga der freien Wohlfahrtspflege und des Bundesverbandes privater Anbieter sowie durch arbeitsmarktpolitische Zugänge geworben werden, ihre Ausbildung beginnen können.“

Darüber hinaus setze sich das Land Hessen im Rahmen der Debatten zur Pflegereform und zur Einführung einer bundesrechtlich geregelten gemeinsamen Ausbildung in der Kranken- und Altenpflege dafür ein, dass die Refinanzierungsbedingungen für die Kosten der Ausbildung auf solide und mit der Krankenpflege vergleichbare Säulen gestellt werden, kündigte der Sozialminister an. „Angesichts der nationalen Herausforderung, die mit dem steigenden Fachkraftbedarf verbunden ist, können die Kosten für die notwendige Ausweitung der Ausbildungskapazitäten nicht einseitig von den Ländern und Leistungserbringern sowie den Patientinnen und Patienten getragen werden. Der Bund sollte im Rahmen der Pflegeversicherungsreform die Einführung einer Finanzierungsregelung für die Altenpflegeausbildung prüfen.“

Abschließend wies der Minister darauf hin, dass noch weitere Maßnahmen von Relevanz seien, um der Nachfrage an Pflegefachkräften zu begegnen: „Sowohl Werbekampagnen, Maßnahmen zur Verbesserung des Berufsbildes und des Images, sowie Fragen der Personalentwicklung, die Optimierung von Ablauforganisationen und Maßnahmen der Gesundheitsförderung im Betrieb werden hier künftig von Bedeutung sein.“ Auch der besseren Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf werde angesichts der bestehenden hohen Teilzeitquoten große Bedeutung zukommen. „Zukünftig muss es neben den Anstrengungen im Ausbildungsbereich auch darum gehen, Arbeitsverhältnisse und Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die in der Pflege bestehenden hohen Teilzeitquoten reduziert werden, die Pflegekräfte länger im Beruf verbleiben und Formen gefunden werden, wie durch Nachqualifizierung neue Potentiale für den Pflegeberuf erschlossen werden können“, sagte Sozialminister Grüttner.

Familien Blickpunkt



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