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Elternlotsinnen als Brücke zwischen Kindertagesstätte und Familie

von www.Familien-Blickpunkt.de am 22/03/2013 - 17:12 |

Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft

Elternlotsinnen als Brücke zwischen Kindertagesstätte und Familie

Fünf Elternlotsinnen in Rodgau zertifiziert.

Kreis Offenbach - Kürzlich hat Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat der Stadt Rodgau Michael Schüßler in der Katholischen Kindertagesstätte Seestraße in Rodgau-Nieder-Roden Abschlusszertifikate an fünf Elternlotsinnen überreicht. Sie stehen als Multiplikatorinnen und ehrenamtliche Helferinnen der Kindertagesstätte und den Familien zur Seite. Die fünf neuen Elternlotsinnen sind bereits die dritte Gruppe, die in der Katholischen Kindertagesstätte Seestraße erfolgreich diese Ausbildung absolviert hat. „Die Idee, dass sich Eltern in ihrer Kindertagesstätte einbringen, ist ein erfolgreicher Weg der Integrationsarbeit", erklärt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. Über die Zertifikate freuen sich Bushra Aslam und Saima Tabbasam aus Pakistan, Anika Oxé und Sandra Hochwimmer aus Deutschland sowie Elmas Koçak aus der Türkei.

Die fünf Elternlotsinnen haben eine Qualifikation im Rahmen des Projektes FAMILIENwerkSTADT durchlaufen, diese wurde von der Projektkoordinatorin Renate Schrumpf geleitet. Die Mütter trafen sich im letzten halben Jahr einmal in der Woche zum gemeinsamen Lernen. Dabei wurden Kenntnisse zur Entwicklung von Kindern vermittelt, Erziehungsfragen geklärt sowie der Alltag von Familien in Nieder-Roden analysiert. Die Gruppe schaute sich außerdem auch in ihrer Stadt um. In mehreren Exkursionen lernten die jungen Frauen Einrichtungen und ihre Angebote für Familien kennen. Im Rathaus, in der Frauenberatung in Jügesheim und im Beratungszentrum Ost erfuhren die Teilnehmerinnen Wissenswertes über Hilfen und Beratungsangebote. Exkursionen führten sie in die Stadtbücherei und ins Naturkundemuseum Senckenberg in Frankfurt am Main und rundeten so die Schulung mit Anregungen zur Freizeitgestaltung mit Kindern ab.

Die neuen Lotsinnen stehen anderen Eltern, aber auch dem Fachpersonal in der Kindertagesstätte, als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Als Multiplikatoren erreichen sie viele Eltern in der Kindertagesstätte und in der Nachbarschaft und können so Informationen weitergeben und auf Veranstaltungen hinweisen. Beispielsweise gelang es ihnen, die Eltern anderer Kinder mit und ohne Migrationshintergrund für ein neues Angebot der Freien Musikschule Rodgau zu begeistern. So findet jetzt ein Kurs zur musikalischen Frühförderung unter der Regie der Musikschule am Vormittag in der Kindertagesstätte statt und erspart den Eltern so Zeit und Wege.

Die Elternlotsinnen haben sich die Lese- und Sprachförderung als Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ausgesucht. Mit einem mehrsprachigen Lese-Projekt wurde bereits begonnen. Den türkischen und pakistanischen Kindern in der Einrichtung lesen die Elternlotsinnen in ihrer Muttersprache vor. Die Kinder erfahren dadurch eine Wertschätzung und Förderung ihrer Familiensprache, was sich auch auf den Spracherwerb des Deutschen positiv auswirkt. Aktiv beteiligen werden sich die Lotsinnen auch beim nächsten Elternabend zum Thema „Leseförderung". So werden dort beispielsweise Lieblingsbücher vorgestellt.

Der finanzielle Rahmen des Projektes FAMILIENwerkSTADT im Kreis Offenbach beläuft sich für die vier Kindertageseinrichtungen – neben der Kindertagesstätte Seestraße in Rodgau sind dies jeweils eine Einrichtung in Dreieich, Mühlheim und Rödermark – auf rund 340.000 Euro über die komplette Projektlaufzeit. Das Land Hessen übernimmt davon 160.000 Euro, der Kreis Offenbach über 130.000 Euro, die restlichen 52.000 Euro werden von den beteiligten Kommunen getragen. Der Anteil der Stadt Rodgau beträgt 10.400 Euro. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet durch Professor Dr. Uta Meier-Gräwe von der Universität Gießen.

„Die breite Palette an Einsatzmöglichkeiten zeigt, dass die Qualifizierung von Elternlotsinnen bisher ungenutzte Ressourcen und Kompetenzen zu Tage bringt", so Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger abschließend.

www.familien-blickpunkt.de



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