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Tagespflege boomt

von www.Familien-Blickpunkt.de am 21/05/2020 - 17:13 |

Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft

70.000 Euro für zweite DRK-Tagespflegeeinrichtung in Darmstadt.

Darmstadt. Die Hessische Landesregierung unterstützt mit einem Zuschuss in Höhe von 35.000 Euro und einem zins- und kostenfreie Darlehn in gleicher Höhe die Einrichtung einer Tagespflege mit 15 Plätzen in Darmstadt-Eberstadt. Träger der Einrichtung ist der Kreisverband Darmstadt-Stadt des Deutschen Roten Kreuzes, der bereits in Darmstadt-Arheiligen eine Tagespflege mit identischer konzeptioneller Ausrichtung betreibt. „Das DRK schafft damit ein neues attraktives Angebot für ältere Menschen mit enger Anbindung an ein bestehendes Wohnquartier“, lobte die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper.

In Hessen können immer mehr Seniorinnen und Senioren ein Angebot der Tagespflege wahrnehmen. „Es gibt mittlerweile 206 entsprechende Angebote mit 2.000 Plätzen. Diese Entwicklung hat das Land allein im vergangenen Jahr mit Fördermitteln in Höhe von 326.500 Euro unterstützt“, erklärte die Staatssekretärin.

In der geplanten Einrichtung in Darmstadt-Eberstadt sollen an fünf Tagen in der Woche in der Zeit von 8.30 bis 16.30 Uhr 15 Tagespflegegäste betreut werden. Bei Bedarf kann die Betreuung auf sechs oder sieben Tage ausgeweitet werden. Die Tagespflegegäste werden von geschulten Fahrdienstmitarbeitern morgens zu Hause abgeholt und nachmittags wieder nach Hause gebracht. Durch Fachkräfte und Alltagsbegleiterinnen wird eine qualifizierte Pflege und Betreuung gewährleistet.

Die teilstationären Angebote der Tagespflege sind nach den Worten der Sozialpolitikerin „eine Medaille mit zwei guten Seiten“. Einerseits leiste die Tagespflege einen wichtigen entlastenden, unterstützenden und stabilisierenden Beitrag dazu, dass ein Umzug in ein Pflegeheim vermieden oder verzögert werden kann. Zugleich würden durch die Betreuung über den Tag hinweg die pflegenden Angehörigen unterstützt und entlastet. Wenn Pflegebedürftigkeit eintrete, gelte der Grundsatz „ambulant vor stationär“. „Pflegebedürftige in Hessen werden heute in 75 Prozent der Fälle von ihren Angehörigen oder Freunden versorgt. In 50 Prozent der Fälle erfolgt die häusliche Pflege sogar ohne Unterstützung eines ambulanten Dienstes. Diese großartige humanitäre Leistung, die von den Familien erbracht wird, müssen wir uns immer wieder vor Augen führen“, unterstrich Petra Müller-Klepper.

Wenn die Pflegebedürftigkeit eine stationäre Versorgung unabdingbar mache, seien wohnortnahe kleinere Einheiten wünschenswert. „Vollstationäre Altenpflegeeinrichtungen, die auf die Langzeitpflege ausgerichtet sind, sind wichtige Bausteine einer funktionierenden Versorgungsstruktur.“ Das Land komme seiner Verantwortung für die Erhaltung einer leistungsfähigen, modernen Versorgungsstruktur durch ein Investitionsförderungsprogramm für Pflegeeinrichtungen nach, in dessen Rahmen jährlich 30,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

Ein Förderschwerpunkt sei die Schaffung von Tagespflegeeinrichtungen wie die in Darmstadt-Eberstadt. Die Förderung niedrigschwelliger Angebote, die das Verbleiben in der eigenen Häuslichkeit ermöglichen, sei ein wichtiger Bestandteil der hessischen Seniorenpolitik.



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