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Aktueller Personalbericht liegt vor

von www.Familien-Blickpunkt.de am 23/06/2017 - 16:04 |

Themenfelder: Leben und Gesellschaft

Aktueller Personalbericht liegt vor

Kreis Offenbach - In der kommenden Sitzung des Kreistags legt die Kreisverwaltung den aktuellen Personalbericht für die Jahre 2014 bis 2016 vor. „Die vergangenen drei Jahre waren von einer wachsenden Aufgabenfülle geprägt“, erklärt Landrat Oliver Quilling, „ein Schwerpunkt unserer Arbeit lag auf der Unterbringung und Versorgung einer extrem großen Zahl von Flüchtlingen. Das hat unser Personal stark gefordert und dazu waren in verschiedenen Fachdiensten von der Ausländerbehörde über den Bereich Asyl bis zum Fachdienst Gebäudewirtschaft Aufstockungen erforderlich. So ist eine verwaltungstechnische Aufgabe wie die Erstellung des Personalberichts in den Hintergrund getreten.“

Zum 31. Dezember 2016 waren in der Kreisverwaltung 969 Personen - 170 Beamtinnen und Beamte sowie 799 Angestellte nach dem TVöD - beschäftigt, das sind fast 80 mehr als im Jahr 2013. Schwerpunkte sind die Fachdienste SGBXII, Asyl und sonstige soziale Leistungen mit 20 zusätzlichen Beschäftigten, Jugend und Familie mit 16 und Ausländerangelegenheiten mit 13. In der Gesamtzahl der Beschäftigten nicht enthalten sind alle diejenigen, die sich in der Elternzeit, der Beurlaubung oder der Freizeitphase der Altersteilzeit befinden. Die Zunahme der Beschäftigtenzahl in 2016 spiegelt sich nur unzureichend im Stellenplan wieder, der für 2016 784 Stellen nennt. Da der Stellenplan Bestandteil des Doppelhaushaltes 2015/2016 ist, verabschiedet Anfang 2015, konnte der unerwartete Personalbedarf nicht berücksichtigt werden. Er ist jetzt zum Doppelhaushalt 2017/2018 mit 872 Stellen angepasst worden. Im Personalkostenbudget 2016, das sich 2016 auf 54,6 Mio. Euro bezifferte, sind allerdings die finanziellen Zusatzaufwendungen schon berücksichtigt.

Ein wesentlicher Faktor in der Personalpolitik des Hauses ist der demografische Wandel, der den Arbeitgeber Kreis Offenbach in besonderer Weise fordert. Gut ein Viertel der Beschäftigten sind 56 Jahre und älter und auch in den Leitungsfunktionen gilt es rechtzeitig für Nachwuchs zu sorgen. „Schon jetzt macht sich bemerkbar“, führt Oliver Quilling aus, „dass die Standortstärke mit den hervorragenden Arbeitsmarktzahlen dazu führt, dass es immer schwieriger wird in manchen Bereichen – wie beispielsweise im Bausektor oder aber in der Kernverwaltung – Stellen qualifiziert und schnell zu besetzen. Darum müssen wir uns konsequent der Nachwuchsförderung zuwenden.“ Auf Grund der aktuellen räumlichen Situation musste die Zahl der Ausbildungsplätze in den vergangenen Jahren von 36 auf 32 zurückgefahren werden. Wenn die Pro Arbeit im Laufe des Jahres 2017 ausgezogen sein wird, wird der Kreis Offenbach allerdings auch die Zahl der Auszubildenden wieder erhöhen. Mit einer neuen Kampagne, die derzeit noch in Arbeit ist und bei der es wieder heißt „von Auszubildenden für Auszubildende“, sollen junge Leute zusätzlich motiviert werden, sich bei der Kreisverwaltung zu bewerben. Hier stehen zukunftssichere und interessante Arbeitsplätze zur Verfügung. Für die acht zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze im Bereich Verwaltungsangestellte haben sich im vergangenen Jahr mit über etwa 290 sehr viel mehr junge Menschen beworben als in den beiden Jahren davor. Gleiches gilt für die Beamtenlaufbahn. Ein weiteres wichtiges Thema sind die beruflichen Weiterqualifizierungsmaßnahmen. Aktuell sind neun Personen zugelassen, um die Weiterqualifizierung zum Verwaltungsfachwirt respektive zur Verwaltungsfachwirtin zu machen.

Zu attraktiven Arbeitsplätzen gehört heute auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Darum beteiligt sich der Kreis Offenbach seit Dezember 2013 an dem Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“. Hier geht es mittlerweile nicht nur um die Frage der Kinderbetreuung, sondern auch um die Pflege von Familienangehörigen. Darauf reagiert die Verwaltung mit einer Vielzahl von individuell zugeschnittenen Arbeitszeitmodellen, insgesamt 29 im Bereich der Beamten und 105 für die sonstigen Beschäftigten. Derzeit arbeiten 373 Frauen und 27 Männer in Teilzeit, das sind 41,28 Prozent aller Beschäftigten. Sie nehmen in der Regel in vollem Umfang an der gleitenden Arbeitszeit teil, so dass sie in einem Höchstmaß flexibel arbeiten können. Nach positiven Erfahrungen im Pilotprojekt Telearbeit gibt es seit 2016 wieder dauerhaft Telearbeitsplätze. Derzeit nutzen sieben Personen die Möglichkeit, an ein bis zwei Tagen in der Woche in der Kreisverwaltung und an anderen Tagen zu Hause zu arbeiten. Darüber hinaus laufen aktuell insgesamt 31 Altersteilzeitarbeitsverhältnisse überwiegend nach dem Blockmodell. Außerdem besteht für junge Menschen die Möglichkeit, ihre Ausbildung im Rahmen eines Teilzeitmodells zu absolvieren.

Als öffentlicher Arbeitgeber sieht der Kreis Offenbach eine ganz besondere Verpflichtung bei der Beschäftigung von Menschen mit Handicap. Die Quote beträgt im Dezember 2016 9,92 Prozent, das ist fast das Doppelte von dem was der Gesetzgeber verlangt. „Wir stehen als Kreis nicht nur bei den Schulen für Inklusion“, so Oliver Quilling, „und darum haben wir mit dem Personalrat schon seit langen Jahren eine Integrationsvereinbarung zur Eingliederung und Beschäftigung Schwerbehinderter beziehungsweise gleichgestellter Menschen.“ Fester Bestandteil im Personalbericht ist die Entwicklung der Krankheitstage pro Beschäftigtem. Die Zahl hat sich im Jahr 2016 auf 19,61 erhöht. Die Ursachen hierfür sind sicherlich vielfältig. Um hier vorbeugend tätig zu sein, bietet der Kreis Offenbach schon seit Jahren Kurse zum vorbeugenden Gesundheitsschutz an. Dazu gehören Veranstaltungen wie Entspannungstechniken fürs Büro, gesundes Sehen am Arbeitsplatz, rundum fit Pakete für Körper und Geist und die Rückenschule. Insgesamt haben in den vergangenen drei Jahren 227 Beschäftigte an Fortbildungsveranstaltungen zum vorbeugenden Gesundheitsschutz teilgenommen. Um hier noch besser aufgestellt zu sein, richtet der Kreis aktuell eine halbe Stelle für das betriebliche Gesundheitsmanagement ein. Das Stellenbesetzungsverfahren ist so gut wie abgeschlossen. Zusammen mit dem konsequent durchgeführten betrieblichen Eingliederungsmanagement, von dem in den letzten drei Jahren 103 Beschäftigte Gebrauch gemachten haben, wird hier auf die Gesundheit am Arbeitsplatz nochmals besonderes Augenmerk gelegt.

Fester Bestandteil des Personalplans sind auch die Informationen zu Chancengleichheit von Männern und Frauen. Bei den Ausbildungsverhältnissen und Vorbereitungsdiensten liegen die Frauen mit über 70 Prozent überall vorn. Bei den Beschäftigten ist noch in den Entgeltgruppen 12 und 10 bei den Beamtinnen und Beamten in den Besoldungsgruppen A16, A14, A13, A12 und A9 nachzusteuern. Die wachsende Zahl von Beschäftigten hat darüber hinaus dazu geführt, dass die Zahl der Stellenbesetzungsverfahren, sei es intern oder extern, enorm angestiegen ist. Insgesamt wurden in den Jahren 2014 95, 2015 120 und 2016 sogar 171 Stellenbesetzungsverfahren durchgeführt. Dabei wird immer verstärkt darauf geachtet, vakante Stellen hausintern zu vergeben. In den Bereichen Verwaltungsfachkräfte, Ingenieure, IT-Fachkräfte, sozialpädagogische Fachkräfte sowie Mediziner ist der Arbeitsmarkt dermaßen knapp, dass Ausschreibungsverfahren oftmals wiederholt werden müssen. Die Bewerberauswahl erfolgt im Rahmen eines standardisierten Verfahrens. Insgesamt erfolgten darüber hinaus in den Jahren 2014/2015/2016 93 Höhergruppierungs- und 22 Beförderungsverfahren. An dem breit gefächerten allgemeinen Fortbildungsprogramm haben jährlich durchschnittlich 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilgenommen, zu Fortbildungen im EDV-Bereich haben sich etwa 110 Beschäftigte angemeldet.

„Das umfassende Zahlenwerk im Bereich Personal zeigt“, so Landrat Oliver Quilling abschließend, „dass das Personalgeschäft immer schwieriger und immer umfangreicher wird. Den Wechsel der Leitung des Fachdienstes Personal haben wir genutzt um den Fachdienst neu zu strukturieren. Mit den zwei Bereichen Personalentwicklung und Ausbildung sowie Personalbetreuung und Personalorganisation haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um eine zukunftsorientierte Personalarbeit zu leisten und dafür zu sorgen, auch in Zukunft über genug qualifiziertes Personal für die wachsende Aufgabenflut verfügen zu können.“

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