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"JUGEND STÄRKEN im Quartier"
von www.Familien-Blickpunkt.de am 30/07/2015 - 09:54 |
Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft
Kreis Offenbach - Der Kreis Offenbach hat Anfang Juli den Zuwendungsbescheid des Bundes für das Modellprojekt „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ (JUSTIQ) bekommen. Insgesamt werden dem Kreis für die vierjährige Laufzeit des Programms 700.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie 140.000 Euro an Bundesmitteln für Maßnahmen mit Jugendlichen in sozialen Brennpunkten zur Verfügung stehen. Nochmals insgesamt 320.000 Euro werden von den vier am Projekt beteiligten Kommunen Dietzenbach, Dreieich, Langen und Neu-Isenburg bereitgestellt. 240.000 Euro steuert der Kreis selbst bei.
Das Angebot kommt Jugendlichen zugute, die für sich kaum noch eine Zukunft sehen und die deswegen besonders schwer zu erreichen sind, wie etwa Schulverweigerer oder Abbrecher von Arbeitsmarktmaßnahmen sowie junge Flüchtlinge.
„Wir wollen mit dem Geld im östlichen Spessartviertel in Dietzenbach, im Gebiet Hirschsprung/Breitensee in Dreieich, im Langener Norden sowie im Westend von Neu-Isenburg ganz gezielt alles tun, um Jugendliche zwischen zwölf und 26 Jahren von der Straße wegzuholen und ihnen berufliche und damit auch gesellschaftliche Perspektiven aufzuzeigen“, erläutert der Sozialdezernent des Kreises Offenbach, Carsten Müller, die Ziele von JUSTIQ. „Idealerweise werden die Jugendlichen in einzelne Projekte einbezogen. So wollen wir ihr Selbstwertgefühl und ihre Kompetenzen stärken.“
Ziel ist, individuelle Hürden auf dem Weg Richtung Ausbildung und Arbeit zu überwinden und eine schulische, berufliche und soziale Integration zu ermöglichen. Ergänzend können Mikroprojekte realisiert werden, die neben der Entwicklung der Jugendlichen auch der Aufwertung der einzelnen Quartiere dienen. Dabei kann es sich um ein interkulturelles Nachbarschafts-Café, das Anlegen eines Gemeinschaftsgartens auf einer Brachfläche oder den Bau eines Trimm-Dich-Pfades handeln.
Parallel dazu sprechen in Langen und Neu-Isenburg Streetworker die Mädchen und Jungen auf Spielplätzen, in öffentlichen Anlagen oder bekannten Treffpunkten an, versuchen mit ihnen ins Gespräch zu kommen und begleiten sie, bis sie einen Schulabschluss erreichen oder eine Ausbildungsstelle bekommen.
Letztlich profitieren davon nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch das direkte Wohnumfeld und die Nachbarschaft vor Ort. Bundesjugendministerin Manuela Schwesig: „Mit dem Programm holen wir Jugendliche zurück in die Mitte der Gesellschaft und vermeiden somit, dass sich soziale Probleme in bestimmten Stadtteilen zuspitzen. Wir helfen jungen Menschen, die den Übergang in die Arbeitswelt aus eigener Kraft oder mit den Standardinstrumenten der Arbeitsmarktpolitik nicht meistern, weil sie zum Beispiel aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen oder vor anderen Herausforderungen stehen. Fachkräfte der Jugendsozialarbeit unterstützen sie, individuelle Hürden auf dem Weg zu überwinden, damit sie eine neue Perspektive für die Zukunft gewinnen.“
Das Modellprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) wird seit Jahresbeginn 2015 zunächst für vier Jahre in benachteiligten Stadt‐und Ortsteilen von 185 Kommunen in 15 Bundesländern umgesetzt. Dafür stehen rund 115 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und fünf Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung. Weitere Informationen zum Programm finden sich im Internet unter www.jugendstaerken.de.
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