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Am Girls`Day 2011 Premiere für den Boys‘Day
von www.Familien-Blickpunkt.de am 13/04/2011 - 18:01 |
Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft
Männeranteil in der Erzieherausbildung in Hessen auf 12,7 Prozent gestiegen. Zahl der Studentinnen in MINT-Berufen wächst deutlich
Wiesbaden. Morgen (14. April 2011) findet zum 11. Mal der Girls`Day statt, an dem Mädchen Einblicke in bisher männerdominierte Berufsfelder bekommen. „Am Girls`Day werden die Mädchen ermutigt, eigene Wege zu gehen und jenseits traditioneller Rollenbilder die Weichen für ihre berufliche Zukunft zu stellen“, erklärte die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper, heute in Wiesbaden. „Außerdem bietet sich wieder die Chance für Unternehmen, das große Potential der jungen Frauen für zukunftsweisende Berufe in Technik, Naturwissenschaft, Handwerk und Informationstechnologie zu begeistern. 2010 sammelten 9.761 Schülerinnen bei 876 Veranstaltungen am Girls`Day praktische Erfahrungen.“
Neu ist der erstmals stattfindende Boys`Day, der parallel zum Girls`Day erfolgt. Jungen haben an diesem Tag die Möglichkeit, in bisher frauenspezifische Berufsfelder zu schnuppern. „Auch Jungen können ihr Berufswahlspektrum erweitern. So erhalten Sie am Boys`Day zum Beispiel Einblicke in die Berufsfelder der Altenpflege, des Erziehers oder des Grundschullehrers“, betonte die Staatssekretärin. „Der Anteil der Männer in der Erzieherausbildung an den Fachschulen für Sozialpädagogik ist in den letzten Jahren von 5,8 Prozent (2002/2003) auf 12,7 Prozent (2009/2010) gestiegen. Diese erfreuliche Entwicklung ist voran zu bringen.“ Auch bei den Schülerzahlen der Altenpflegeberufe gebe es eine positive Entwicklung. „Hier hat sich der Anteil der Schüler von 15,89 Prozent in 2001 auf 20,7 Prozent in 2010 erhöht“, so Petra Müller-Klepper.
Mädchen können am Girls`Day praktische Erfahrungen in Berufen des Handwerks, der Technik, den Naturwissenschaften und der IT-Branche machen. Petra Müller-Klepper appellierte an die hessischen Unternehmen: „Zeigen Sie den Mädchen, wie interessant und zukunftssicher die so genannten MINT-Berufe sind!“ Die Staatssekretärin sieht in dem Schnuppertag die Chance, dass die Schülerinnen sich nicht nur über Ausbildungsberufe und Studiengänge informieren, sondern auch Sensibilität für die Berufswahl und Karriereplanung entwickeln und einen direkten Zugang zu neuen Berufsfeldern bekommen. „Der Girls`Day ist nach wie vor ein wichtiger Baustein der Berufs- und Studienorientierung über die Grenzen der geschlechtstypischen Berufswahlgrenzen hinweg. Die Schülerinnen erhalten direkte Antworten auf ihre Fragen und können erste Kontakte zu Personalverantwortlichen knüpfen.“
Gerade aus frauenpolitischer Sicht sei die Aktion ein wichtiger Baustein, um strukturelle Benachteiligung von Mädchen, die bei der Berufswahl immer noch sichtbar werde, abzubauen. Angesichts der vielfach noch nicht erreichten Chancengleichheit von Frauen im Berufsleben bestehe weiterhin Handlungsbedarf. „Mädchen haben heute oftmals bessere Bildungsabschlüsse, sind aber auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt. Viele verdienen bei gleicher Qualifikation weniger als Männer, sie machen seltener Karriere und sind in den Führungsetagen deutlich unterrepräsentiert“, unterstrich Petra Müller-Klepper.
Nach wie vor seien Mädchen in Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Berufe) unterrepräsentiert. Im laufenden Schuljahr werden in Hessen 15.930 junge Männer zu Mechanikern ausgebildet, aber nur 455 junge Frauen. In den Elektroberufen lernen 7.830 Schüler und nur 260 Schülerinnen. Bei den Bauberufen sieht die Verteilung ähnlich aus. Im laufenden Schuljahr werden 3.000 junge Männer, jedoch nur 24 junge Frauen ausgebildet.
Bei den Studierenden hat sich in Hessen in den vergangenen zehn Jahren – zwischen dem Wintersemester 1999/2000 und dem Wintersemester 2009/2010 – nach den Worten der Staatssekretärin eine signalgebende Entwicklung abgezeichnet. In den MINT-Fächern stieg generell die Studentenzahl, jedoch überproportional bei den Studentinnen. Ausnahme ist einzig die Informatik, wo die Steigerungsrate der Männer die der Frauen übertraf.
Spitzenreiter beim prozentualen Anstieg der Zahl der Studentinnen ist das Studienfach Chemie. Vor zehn Jahren gab es dort 547 weibliche Studierende, nunmehr sind es 1.486. In die gleiche Richtung entwickelten sich die Studentinnenzahlen in der Mathematik (von 1.571 auf 2.882), in der Physik (von 290 auf 538), in der Biologie (von 2.306 auf 3.271), in der Informatik (von 1.459 auf 2.041) und in der Humanmedizin (von 3.376 auf 4.541). Auch im Bereich der Ingenieurwissenschaften, wie Elektrotechnik, Maschinenbau/ Verfahrenstechnik sind Steigerungen sichtbar. Ausgehend von einem niedrigen Niveau hat sich die Zahl der weiblichen Studierenden dort mehr als verdoppelt.
Informationen zum Girls`Day sind im Internet unter www.girls-day.de (Girls`Day Infos / Girls`Day in den Bundesländern / Hessen) zu finden. Jungen können sich unter www.boys-day .de über den Aktionstag informieren. Auch in diesem Jahr wird der Girls`Day im Rahmen einer Medienpartnerschaft durch den Hessischen Rundfunk begleitet.
Kommentare
14/04/2011 - 09:32
Was für ein qualitativ hochwertiger Kommentar!
14/04/2011 - 08:43
Manche Weiberberufe aus Kindersicht - Heute: Teil 1
Hansi: -Papi Papi, ich weiß was die Mädels den ganzen Tag machen. Jeden morgen wenn wir mit dem Bus zu Schule fahren, stehen die gelangweilt an der Straße und quasseln die Männer an. Den ganzen Tag machen die nix anders-