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Kreis Offenbach schaut erfolgreich auf das Jahr 2012 zurück

von www.Familien-Blickpunkt.de am 31/12/2012 - 15:33 |

Themenfelder: Leben und Gesellschaft

Kreis Offenbach schaut erfolgreich auf das Jahr 2012 zurück

Kreis Offenbach - Zu jedem Jahreswechsel gehört auch immer eine Rückschau. „Für den Kreis Offenbach fällt die Bilanz trotz der nach wie vor angespannten Finanzlage durchaus positiv aus", resümieren Landrat Oliver Quilling, Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger und der Kreisbeigeordnete Carsten Müller. Der stabilen Konjunktur verdankt der Kreis Einnahmen in Rekordhöhe von 463 Millionen Euro. Dank der Haushaltskonsolidierung hat sich bereits 2012 das Defizit von ursprünglich 90,7 Millionen Euro auf 78,9 Millionen Euro verringert. Der aktuell verabschiedete Haushaltsplan 2013 weist einen Fehlbetrag von „nur" noch 65,7 Millionen Euro aus. Auf eine Nettoneuverschuldung kann erneut verzichtet werden, da Investitionskredite in Höhe von 19,5 Millionen Euro getilgt aber neue nur für 16,1 Millionen Euro aufgenommen werden.

Im Übrigen wird seit Anfang November verhandelt, unter welchen Konditionen sich der Kreis unter den Rettungsschirm begeben kann, der mit der Übernahme von insgesamt 207 Millionen Euro Krediten eine einmalige Entlastung verspricht. „Natürlich sind insgesamt 806 Millionen Euro Schulden", so Carsten Müller, „kein echter Grund zur Freude, aber zumindest haben wir dem weiteren Auseinanderklaffen der Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben etwas Einhalt geboten." Zudem ist es gelungen die Bärsteinalm, die allein einen Sanierungsbedarf von 360.000 Euro hat, im Januar für 260.000 Euro zu verkaufen. Die Vertragsverhandlungen mit einem Käufer des Jugendheims in Wald-Michelbach stehen unmittelbar vor dem Abschluss.

Ein entscheidender Faktor für die leicht verbesserte Finanzlage des Kreises ist die Wirtschaftskraft der Region. Der Kreis Offenbach zählt nach Meinung der Industrie- und Handelskammer zu den wachstumsstärksten Regionen in Hessen. „Allerdings dürfen wir uns auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen", so der Landrat, „hier sind wir gefordert, denn Nichtstun bedeutet Stillstand, selbst wenn die IHK in einem „Worst-Case-Szenario" für den Kreis Offenbach im Frühjahr 2012 zu dem Schluss kommt, „dass das Bruttoinlandsprodukt im Kreis Offenbach bis 2030 kontinuierlich wachsen wird und dann weit über dem Bundesdurchschnitt liegt"." Gemeinsam mit den 13 kreisangehörigen Kommunen soll trotzdem das Profil des Standortes weiter geschärft werden. Dazu gab es im Mai ein gemeinsames Gespräch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Mittlerweile nutzen die Kommunen ein gemeinsam erstelltes Präsentationskonzept. Der erste sehr erfolgreiche gemeinsame Businesstag Ende November und die Beteiligung an einem gemeinsamen Immobilienportal sind weitere Bausteine im Rahmen für eine erfolgreiche Wirtschaftsförderstrategie unseres Kreises.

Auch der Arbeitsmarkt entwickelte sich 2012 positiv. So waren Ende November lediglich 9.177 Menschen im Kreis arbeitslos. Das entspricht einer Quote von 5,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies ein Rückgang um sage und schreibe 7,3 Prozent. Der Kreis nähert sich damit weiter statistisch der Vollbeschäftigung. Bei der Jugendarbeitslosigkeit hat der Kreis dies mit zuletzt nur 2,9 Prozent arbeitslosen Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren bereits erreicht.

Komplett abgeschlossen wurde 2012 das Konjunkturprogramm. 54,1 Millionen Euro Fördermittel hatten Bund und Land 2008 im Rahmen des Hessischen Sonderinvestitionsprogramms „Schule" zur Verfügung gestellt, um zusätzliche Investitionsmaßnahmen zu realisieren. So konnten insgesamt 22 Bauprojekte umgesetzt werden. An 13 Schulen gibt es dank der zusätzlichen Gelder nun adäquat ausgebaute Einrichtungen für Ganztagsangebote und Betreuung mit 1.150 Plätzen.

Ins Jahr 2012 fiel auch der Abschluss des Neubaus von der Emma-Schule. 10,8 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket haben es ermöglicht hier erstmals ein Schulgebäude vollständig nach den Maßgaben des Passivhausstandards zu realisieren.

Im Bereich des ehrenamtlichen Engagements konnte der Kreis über seine Stiftung Miteinander Leben wieder insgesamt knapp 35.000 Euro für 18 Projekte ausschütten, die ohne diese zusätzlichen Gelder kaum zu Stande gekommen wären. Dazu gehörte beispielsweise das generationsübergreifende Projekt „Jung und Alt gemeinsam unterwegs im WorldWideWeb" des ZenJa im Mütterzentrum Langen, das das Ziel hat, Menschen jeden Alters den Umgang mit dem Internet und dem PC nahezubringen. Es erhielt 1.000 Euro für die Installation von drei neuen Computerarbeitsplätzen. Darüber hinaus wurden 35 Bürgerinnen und Bürger mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet; auch dies ist eine Anerkennung für ehrenamtliches Engagement.

Zum Jahreskalender des Kreises gehören auch einige traditionelle Preisverleihungen. Den mit 2.500 Euro dotierten Umweltpreis erhielten im März Ute Wernicke aus Obertshausen und Bernd Brahm aus Egelsbach. Bernd Brahm leitet seit dem Jahr 1999 die zum damaligen Zeitpunkt neu gegründete Vogelpflegestation Egelsbach. Ute Wernickes Schwerpunkt liegt im Natur- und Artenschutz. Neben der Pflege von Vögeln kümmert sie sich auch um Fledermäuse und kranke Igel.

Ebenfalls im März ging der Kulturpreis an die Obertshäuserin Ursula Zepter. Die freischaffende Malerin hat sich ganz besonders in den letzten 27 Jahren um die Kunstszene des Kreises Offenbach verdient gemacht. Zepter verarbeitet in ihren Digitalcollagen selbst aufgenommene Fotos und eigene Gemälde, Collagen und Zeichnungen. Die Künstlerin hatte unter anderem schon Einzel- und Gruppenausstellungen in Offenbach, Seligenstadt, Frankfurt, Karlsruhe, Darmstadt, Bielefeld, Wiesbaden sowie im Ausland, unter anderem in Velletri/Italien, Krakau/Polen und Gouangzhou/China. Der Kulturförderpreis, der traditionell an Nachwuchskünstler geht, wurde gerade erst an zwei Jugend-Chöre vergeben: den Kinder- und Junger Chor St. Josef Egelsbach sowie den Teeniechor der Sängerlust Hausen.

Völlig unbemerkt und ohne größere Festivitäten gingen zwei runde Geburtstage vorbei. Der Kreis Offenbach konnte 2012 auf eine 180-jährige Geschichte zurückblicken und das Kreishaus wurde im Sommer zehn Jahre alt und seit zehn Jahren besteht nun die Partnerschaft mit den Asklepios Kliniken. Auf ein erfolgreiches Jahrzehnt konnte 2012 auch das Integrationsbüro zurückblicken, das erste hessenweit. Erstmals wurde in diesem Zusammenhang die Integrationsplakette an die Schützengesellschaft 1961 Neu-Isenburg e.V. verliehen. Zu mehreren Terminen wurden darüber hinaus insgesamt 44.000 Euro an Kindertageseinrichtung zur Sprachförderung vergeben.

Der Kreis Offenbach setzte im scheidenden Jahr aber auch ein deutlich sichtbares Zeichen gegen Rassismus. Gemeinsam mit der Ex-Fußballnationalspielerin Sandra Minnert brachten Landrat Oliver Quilling und Sozialdezernent Carsten Müller Mitte März ein „Respekt!"-Schild als öffentliches Zeichen für Toleranz, Fairness und Respekt am Kreishauseingang an. Landrat Oliver Quilling betonte, dass Respekt, Vielfalt und ein Miteinander immer wichtig sind – egal ob im Alltag oder in der Arbeitswelt. „Bei uns im Kreishaus arbeiten Menschen aus vielen Nationen, da haben Rassismus und Ausgrenzung keinen Platz", beschrieb Quilling die Motivation des Kreises Offenbach, sich an der Aktion zu beteiligen. „Das wollen wir öffentlich, direkt an unserem Eingang für jeden deutlich machen!"

In Israel gibt seit diesem Jahr zudem einen „Kreis-Offenbach-Platz". Während eines Aufenthalts in Israel Ende April hatten Landrat Oliver Quilling und eine fünfköpfige Delegation von Kreistagsmitgliedern aus mehreren Fraktionen zusammen mit dem Bürgermeister von Kiryat Ono, Yossi Nishri, den Platz im Herzen der Gemeinde östlich von Tel Aviv eingeweiht. In der Nähe des neuen Rathausgebäudes symbolisiert nun außerdem ein Gedenkstein die 20-jährige Freundschaft zwischen dem Kreis Offenbach und Kiryat Ono.

Ein Lob von berufener Stelle gab es 2012 für die Mitarbeiter im Jobcenter der kreiseigenen Pro Arbeit. Der Kreis Offenbach belegte bei einer repräsentativen Umfrage unter Hartz-IV-Beziehern in Bezug auf die Zufriedenheit mit ihrem kommunalen Jobcenter Platz eins mit einer Durchschnittsnote von 2,43. Befragt wurden Langzeitarbeitslose in sieben deutschen Jobcentern. So gaben im Kreis Offenbach 49 Prozent der befragten Hartz IV-Empfänger an, sie hätten eine sehr gute oder gute Meinung von ihrem Jobcenter. Immerhin 46 Prozent hatten noch eine durchschnittliche bis ausreichende Meinung. Immerhin 51 Prozent gaben an, sie würden von ihrem Jobcenter gut oder sehr gut in schwierigen Situationen unterstützt. 90 Prozent erklärten, ihre Bescheide seien verständlich formuliert. 86 Prozent sind zufrieden mit der Freundlichkeit, 76 Prozent mit der Kompetenz ihrer Ansprechpartner.

Für eine bessere Erreichbarkeit der gesamten Behörde trug eine Umstellung vom April bei. Seitdem ist die einheitliche Behördenrufnummer D 115, aus dem Festnetz sowie über mehrere Mobilfunknetze zum Ortstarif und damit auch kostenlos über Flatrate zu erreichen. Dieses Projekt wurde wegen der guten interkommunalen Zusammenarbeit besonders hervorgehoben und erhielt vom Land Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro.

Die Kreisverwaltung Offenbach erhielt 2012 daneben bereits zum zweiten Mal das Zertifikat zum audit berufundfamilie. „Wir zählen damit zu nur 129 Arbeitgebern dieses Zertifizierungsjahres, die ausgezeichnet wurden", freute sich im Juni Landrat Oliver Quilling. Von dem familienbewussten Angebot können knapp 850 Beschäftigte profitieren. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen gehören das Angebot von flexiblen Teilzeitmodellen sowie verschiedene Maßnahmen im Gesundheitsbereich.

Darüber hinaus ist die Kreisverwaltung Offenbach als Arbeitgeber gefordert, auf den demografischen Wandel zu reagieren. „Bei einem Durchschnittsalter von 46,2 Jahren", erklärt der Landrat, „wird deutlich, dass wir Nachwuchs brauchen und dafür etwas tun müssen. Gemeinsam mit den Auszubildenden haben wir darum eine Kampagne entwickelt, die die vielseitigen und unterschiedlichen Ausbildungsberufe vorstellen soll. Dazu gehört natürlich auch der Film auf Youtube." Und dazu vielleicht noch eine Zahl, das Internetangebot der Kreisverwaltung wurde 2012 bis heute mehr als eine Million Mal angeklickt von über 250.000 Menschen.

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