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Mehr Menschen ein Sterben zu Hause ermöglichen

von www.Familien-Blickpunkt.de am 19/07/2011 - 11:55 |

Themenfelder: Beruf und Familie, Leben und Gesellschaft

Mehr Menschen ein Sterben zu Hause ermöglichen

Staatssekretärin Petra Müller-Klepper lobt „segensreiche Arbeit“ der Hospizbewegung.

Wiesbaden. In Hessen soll mehr Menschen ein Sterben zu Hause ermöglicht werden. „Derzeit geht dieser Wunsch, den die meisten haben, nur für 30 Prozent in Erfüllung“, erklärte die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper, in Wiesbaden. Sie sprach sich dafür aus, das Netz für eine angemessene Sterbebegleitung im ambulanten Bereich, im ehrenamtlichen Sektor und in allen Institutionen weiter zu stärken. Ein Beitrag auf diesem Weg sei, dass die gesetzlichen Krankenkassen die finanzielle Unterstützung für die Hospizbewegung in Hessen ausbauten. „Die Zahl der Ambulanten Hospizdienste, die von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert werden, hat sich innerhalb eines Jahres von 54 auf aktuell 60 erhöht. Die Fördersumme stieg im gleichen Zeitraum von 2,45 Millionen Euro auf über 2,7 Millionen Euro“, begrüßte die Staatssekretärin.

Die Hospizbewegung in Hessen leiste segensreiche Arbeit. Sie habe ein breites vielfältiges Angebot an Hospizdiensten in unterschiedlichen organisatorischen Formen entwickelt: von ambulanten Hospiz-Diensten über teilstationäre bis hin zu stationären Hospiz-Einrichtungen. „Sie ermöglichen den Menschen, in Würde zu sterben mit einer Begleitung, die das Leid mildert “, lobte Petra Müller-Klepper. „Wir sind hier in Hessen auf einem guten Weg, haben ein flächendeckendes Netz an Versorgungsangeboten für unheilbar kranke und sterbende Menschen aufgebaut.“

Mittlerweile gibt es in Hessen 110 ambulante Hospizinitiativen, darunter 7 ambulante Kinderhospizdienste, mit rund 1.200 ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und -helfern. Deren Qualifizierung wird im Rahmen des Qualifizierungsprogramms des Hessischen Sozialministeriums für bürgerschaftliches Engagement im sozialen Bereich gefördert. Zusätzlich gibt es in Hessen inzwischen in der ambulanten Versorgung 20 Palliative-Care-Teams. Für eine stationäre Versorgung stehen landesweit 12 stationäre Hospize, davon ein stationäres Kinderhospiz und neun stationäre Palliativ-Einrichtungen (Palliativstationen) zur Verfügung. Diese Dienste wollen ein Sterben ermöglichen, das sich an den Bedürfnissen und Wünschen des Betroffenen ausrichtet. „Allen gemeinsam ist das Ziel, dass engagierte und qualifizierte ehren- und hauptamtliche Hospiz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern und Seelsorgern in einem multiprofessionellen Team und Netzwerk arbeiten“, betonte die Staatsekretärin.

Bürgerschaftliches Engagement bilde bis heute den Kern der gesamten Hospiz-Arbeit und werde auch in Zukunft die Basis und tragende Säule sein, betonte Petra Müller-Klepper. „Die ehrenamtlich Engagierten sind diejenigen, die durch ihr ,Da-Sein‘ für die Sterbenden beispielhaft und authentisch das leben, was der gesellschaftspolitische Auftrag aller ist. Sie wirken auch als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in die Gesellschaft hinein.“



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